Steinhoff Aktie: Neues Verkaufssignal - die Börse bleibt hoch nervös!
Nach der Erholungsrallye der Steinhoff Aktie von 0,071 Euro auf 0,247 Euro werden bereits seit Freitag deutlich Gewinne mitgenommen. Heute kommt ein zusätzliches charttechnisches Verkaufssignal hinzu, dass den Aktienkurs des SDAX-Konzerns weiter unter Druck setzt. Nachdem gestern eine charttechnische Unterstützungsmarke um 0,168/0,174 Euro noch knapp gehalten werden konnte (Tagestief: 0,165 Euro, Schlusskurs XETRA: 0,173 Euro), wird diese Marke am Dienstagmorgen deutlich unterschritten. Für die Steinhoff Aktie geht es bisher auf bis zu 0,15 Euro nach unten. Gegen 9:45 Uhr liegt das Papier bei 0,156 Euro mit fast 10 Prozent im Minus.
Neue Nachrichten zu Steinhoff International sind aktuell zwar nicht zu sehen, doch genau das ist einer der Faktoren für die Verluste. Zuletzt war die Erholungsrallye vor allem auf die sich abzeichnende Zustimmung der Steinhoff-Gläubiger zu einem Stillhalteabkommen zurückzuführen - die Basis für den Sanierungsversuch, den Steinhoff International nun unternehmen will. Zum Sanierungsplan sind indes wenig Informationen bekannt, womit weiter Unsicherheit unter den Aktionären über den zukünftigen Kurs herrscht. Gewinnmitnahmen sind die logische Folge, zumal in der Steinhoff Aktie ohnehin viele sehr kurzfristig orientierte Trader aktiv sind.
Weitere wichtige Steinhoff-News eine Frage der Zeit
Mit dem heutigen Verkaufssignal kommen langsam aber sicher wieder charttechnische Supportmarken um 0,135/0,142 Euro in Reichweite der Steinhoff Aktie. Hinzu kommt die 20-Tage-Linie bei knapp 0,145 Euro als mögliche Pullbackmarke nach der jüngsten Erholungsbewegung. Dagegen bildet der Bereich zwischen 0,165/0,168 Euro und 0,172/0,177 Euro nun eine erste Hürdenzone, die im heutigen Handel mit einem bisherigen Tageshoch bei 0,163 Euro aber noch nicht getestet wurde.
Nachdem nun erst einmal die wichtigsten News draußen sind, beginnt das Warten auf Details des Sanierungsplans. Mit Inkrafttreten der Stillhaltevereinbarung läuft eine Dreimonatsfrist, in der die Restrukturierung implementiert werden soll - so Steinhoff International. Eine Verlängerung der Frist ist mit entsprechenden Zustimmungen möglich. Klar ist: Weder ist der Konzern schon am Ziel, noch ist abzusehen, wie die zukünftige Steinhoff International aussehen wird. Damit steht aber auch fest: Weitere kursbewegende Steinhoff-News sind nur eine Frage der Zeit.
In der Zwischenzeit muss Steinhoff hohe Zinsen auf die Schulden akzeptieren, Beispiel Hemisphere: Die Tochter, in der vor allem österreichische Immobilien gebündelt sind, schiebt 750 Millionen Euro Schulden vor sich her, ein kleinerer Teil der milliardenschweren Gesamtverschuldung von Steinhoff. Der Kredit wird mit 10 Prozent verzinst, hinzu kommen 22,5 Millionen Euro als Prämienzahlung an die Gläubiger für die Verlängerung des Kredits auf das neue Fälligkeitsdatum: spätestens Ende 2021.