Novavax: Der Grund für den Absturz
Die Aktien von Novavax standen gestern Abend an der Nasdaq massiv unter Druck. Dies setzt sich am Morgen in Deutschland fort. Das Papier verliert auf Tradegate fast 22 Prozent auf 107,88 Euro. Gestern stand die Aktie in der Spitze noch bei fast 147 Euro.
Grund für das deutliche Minus dürfte ein Bericht von „Politico“ sein. Darin wird beschrieben, dass Novavax große Probleme bei der Produktion seines Corona-Impfstoffes, der zudem zuerst noch zugelassen werden muss, hat. Offenbar wird der vorgeschriebene Reinheitsgrad von 90 Prozent nicht eingehalten. Bei Novavax liegt dieser laut dem Bericht nur bei rund 70 Prozent. Somit sind produzierte Dosen nicht nutzbar.
Dies ist vor allem für ärmere Länder ein Rückschlag, sollte der Novavax-Impfstoff nach der Zulassung doch vor allem mit Hilfe des internationalen Konsortiums COVAX dort zum Einsatz kommen. Hier dürfte es somit weitere Verzögerungen geben.
Trotz aller Probleme will Novavax bis zum Jahresende in den USA eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff einreichen, so ein Manager der Gesellschaft gegenüber „Politico“.
Die amerikanischen Regierung hat seit 2020 rund 1,6 Milliarden Dollar in Novavax investiert. So wollte man sicherstellen, eine weitere Impfstoffalternative zu erhalten. Aus Kreisen ist jedoch zu hören, dass man inzwischen nicht mehr sicher ist, dass Novavax bei der Produktion die hohen Qualitätsanforderungen wirklich einhalten kann. Erst Ende 2022 soll Novavax demnach in der Lage sein, die Probleme zu lösen.
Bei Novavax zeigt man sich hingegen weiter zuversichtlich. Bis zum Jahresende will man in der Lage sein, monatlich 150 Millionen Dosen des Impfstoffes herzustellen. Aus Sicht der Gesellschaft sind die Probleme somit deutlich schneller lösbar.
Zuletzt haben sich mehrere Mitglieder des Managements von Aktien getrennt, die sie aus Stockoptionsplänen erhalten haben.