SBF: Ein sehr optimistischer Vorstand
Viel Zuversicht strahlt Rudolf Witt, Vorstand der SBF, bei seinem Vortrag auf der virtuellen m:access Konferenz der Börse München aus. Für ihn ist ganz klar, dass der Kurs von SBF noch viel Luft nach oben hat. Dabei lief es auch zuletzt schon gut. Vor zwei Jahren stand das Papier um die 3 Euro, inzwischen liegt es klar über 10 Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 90 Millionen Euro. Witt hofft aber darauf, in den kommenden Monaten eine Marktkapitalisierung im dreistelligen Millionenbereich zu sehen.
Entsprechend groß sieht er das Wachstumspotenzial seiner Gesellschaft an. Machte man 2020 einen Umsatz von 21,4 Millionen Euro, so soll dieser bis spätestens 2025 auf 100 Millionen Euro ansteigen. Die EBITDA-Marge soll dann bei 15 Prozent liegen. Für 2021 peilt die Gesellschaft einen Umsatz von 33 Millionen Euro und ein EBITDA von 5,6 Millionen Euro an.
Erreichen will Witt die mittelfristigen Ziele durch organisches und anorganisches Wachstum. Er bezeichnet die Pläne auf der Konferenz als durchdacht und gut finanziert. 2022 oder 2023 soll eine Vertretung in Großbritannien eröffnen. Der dortige Eisenbahnmarkt verspricht ein riesiges Potenzial, Investitionen von 100 Milliarden Euro stehen an, um das teils marode Systems zu modernisieren. SBF will ein kleines Stückchen von diesem Kuchen bekommen.
Neben der Dependance in Großbritannien plant SBF auch mit einer Vertretung in den USA. Kunden drängen die Ostdeutschen zu einem Schritt nach Übersee. Dies will das Unternehmen aber nur bei einer gesicherten Auftragslage von mindestens 10 Millionen Euro machen.
Vor einem Jahr haben die Leipziger Lunux Lighting gekauft. Das Unternehmen machte früher einmal einen Umsatz von 40 Millionen Euro, in diese Richtung will Witt Lunux in den kommenden Jahren wieder bringen. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete Lunux jedoch „nur“ 4 Millionen Euro. Darüber zeigt sich Witt enttäuscht. Es gab jedoch Probleme mit Elektronikbauteilen, die nicht oder nicht in der gewünschten Qualität lieferbar waren. Diese Situation entspannt sich jedoch wieder, so dass für das Gesamtjahr ein Lunux-Umsatz von 12 Millionen Euro realistisch erscheint. Ab 2022 sollen die EBITDA-Margen beim Neuerwerb dann zweistellig sein. Wachsen soll Lunux auch durch Zukäufe. Hier laufen Verhandlungen, wobei noch nichts spruchreif ist.
Für weiteres Wachstum soll der Kauf eines Elektronikunternehmens sorgen, ebenfalls könnte es weitere Zukäufe im Schienenbereich geben.
Ohne Kapitalmaßnahmen werden die ambitionierten Wachstumspläne von SBF nicht durchgeführt werden können. Die eine oder andere Maßnahme scheint in den kommenden Jahren notwendig zu werden. In welcher Form dies geschehen soll, lässt Witt aber noch offen.
Sein Fazit auf der Konferenz lässt bei Investoren hingegen keine Wünsche offen. SBF wird den Aktionären demnach noch ganz, ganz viel Freude machen.