Am Morgen: Daimler, SAP, Software AG, ASML und Novartis im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Vor allem die solide Nachfrage nach japanischen Autos in China und den USA hat die japanischen Exporte im Juni deutlich steigen lassen. Die Ausfuhren legten insgesamt um 48,6% zum Vorjahresmonat zu und übertrafen damit die Erwartungen von Volkswirten. In die USA wurden 85,5% mehr Waren geliefert, beim wichtigsten Handelspartner China waren es 27,7% mehr. Auch die japanischen Importe zogen um insgesamt 32,7% an und lagen damit ebenfalls über den Schätzungen.
Rentenmarkt
Das Fehlen kursrelevanter Konjunkturdaten hat deutschen Bundesanleihen zur Wochenmitte zunächst einen relativ ruhigen Handel beschert. Im weiteren Verlauf gaben die Kurse dann nach und reagierten damit auf die am Nachmittag immer freundlicher werdenden Aktienmärkte. US-Staatsanleihen haben angesichts steigender Aktienmärkte ihre Verluste im Handelsverlauf ausgeweitet.
Aktienmarkt
Den zweiten Tag in Folge ging es am deutschen Aktienmarkt aufwärts. Dabei bekamen die Indizes vor allem am Nachmittag erneut Unterstützung von guten US-Vorgaben. DAX +1,36%, MDAX +1,63%, TecDAX +0,69%. Die Indizes an der Wall Street konnten die Erholung des Vortages fortsetzen und profitierten dabei von guten Firmenbilanzen. Dow Jones +0,83%, S&P-500 +0,82%, Nasdaq-Comp. +0,92%. Die japanische Börse blieb feiertagsbedingt geschlossen.
Unternehmen
Nach vorläufigen Eckdaten in der vergangenen Woche hat Daimler nun die endgültigen Zahlen für Q2 veröffentlicht. Bei einem Konzernumsatz von 43,5 (30,2) Mrd. EUR stieg das EBIT auf 5,185 (-1,682) Mrd. EUR. Das Ergebnis lag bei 3,7 (-1,9) Mrd. EUR. Insgesamt setzte der Konzern 736.400 Pkw und Nutzfahrzeuge ab, ein Plus von 36%. "Bei Mercedes-Benz Cars & Vans haben wir das dritte Quartal in Folge eine zweistellige Marge erreicht und damit die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäfts unter Beweis gestellt – trotz der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Halbleitern", sagte CEO Källenius. Der Chip-Mangel wird aber im 2. Halbjahr den Pkw-Absatz dämpfen, weshalb Daimler die Prognose senkt. Der Autobauer erwartet Verkäufe im Gesamtjahr nur noch auf Vorjahresniveau und nicht mehr deutlich darüber. Umsatz und operatives Ergebnis werden wie bisher deutlich über Vorjahr prognostiziert.
Ein beschleunigtes Cloud-Wachstum lässt SAP zuversichtlicher auf das Gesamtjahr blicken. Der Software-Riese rechnet nun -unter der Annahme, dass die Corona-Krise langsam abklingt und sich somit die globale Nachfrage im zweiten Halbjahr weiter verbessert- mit einem währungsbereinigten Betriebsergebnis zwischen 7,95 und 8,25 (bisher: 7,8 bis 8,2) Mrd. EUR. Auch für die Cloud- und Softwareerlöse setzt sich SAP höhere Ziele und erwartet nun 23,6 bis 24,0 (bislang: 23,4 bis 23,8) Mrd. EUR. In Q2 verbesserte sich das Betriebsergebnis währungsbereinigt um 3% auf 1,92 Mrd. EUR, die Umsätze legten ebenfalls um 3% auf 6,67 Mrd. EUR zu.
Die Software AG hat in Q2 bei einem Umsatzplus von 7% auf 218,2 Mio. EUR das operative Ergebnis (EBIT) auf 50,1 (31,9) Mio. EUR gesteigert. Die Ziele für 2021 wurden bestätigt.
Der niederländische Chipausrüster ASML hat in Q2 stark zugelegt. Bei Erlösen von 4,02 Mrd. EUR sprang der Nettogewinn um 38% auf 1,038 Mrd. EUR. Angesichts des weltweiten Trends zur weiteren Digitalisierung bleibe die Nachfrage hoch, hieß es.
Eine gewisse Normalisierung bei den Bestellungen von Krankenhäusern und Arztpraxen in Q2 hat das Geschäft von Novartis nach einem verhaltenen Jahresstart anziehen lassen. Der Umsatz wuchs um 14% auf 12,96 Mrd. US-$, wie der Arzneimittelhersteller mitteilte. Der Nettogewinn erhöhte sich dabei auf 2,895 (1,867) Mrd. US-$. Die Jahresprognose wurde bekräftigt.
Devisen
Der Euro ist am Vormittag unter Druck geraten und zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 3 ½ Monaten gefallen. Im Verlauf konnte er sich aber mit dem Rückenwind der freundlichen Aktienmärkte etwas erholen.
Öl / Gold
Überraschend gestiegene US-Rohöllagerbestände konnten die Ölpreise nicht von einer Gegenreaktion auf die vorangegangenen Verluste abhalten, da gleichzeitig die Benzin- und Destillate-Vorräte gesunken sind. Gold tendierte leichter und litt u.a. unter dem starken US-$.