Auslaufmodell fossile Energieträger ist teuer - Commerzbank
Die Ölpreise sind deutlich gestiegen, liegen historisch aber noch auf einem mäßigen Niveau. Anders sieht es mit Gas und Kohle aus, deren Preise historisch hoch sind. Angesichts der geplanten Abkehr von fossilen Rohstoffen mag die Preisentwicklung überraschen, denn in Zukunft werden die CO2-Emittenten immer stärker durch erneuerbare Energien ersetzt – der Bedarf wird sinken. Aber diese Perspektive sorgt dafür, dass, trotz steigender Preise, wenig in die Produktion investiert wird und das Angebot dadurch knapp ist. Ein wichtiger Nebeneffekt ist, dass höhere Preise den Trend in die klimaneutrale Energieerzeugung forcieren. Davon könnte auch Uran profitieren.
Anleihen
Japan: Zinsentscheidung, 05:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Jun), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen, Michigan (Jul), 16:00 Uhr
Nach den Gewinnen am Mittwoch zogen die Kurse am Rentenmarkt gestern weiter an. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries fiel auf 1,31% – jene von 10-jährigen Bundesanleihen auf -0,34%. Ausgelöst wurden die Kursgewinne wohl durch Jerome Powell, dem Präsidenten der US-Notenbank. Während der halbjährlichen Anhörung vor dem Repräsentantenhaus und dem Senat zeigte er sich erstaunlich entspannt angesichts der wachsenden Inflationssorgen. Zusätzliche Unterstützung erhielten die Anleihenkurse durch den Ölpreisrückgang: Die OPEC+ Staaten werden wohl die Förderquoten nach oben anpassen, war aus dem Umfeld der aktuellen Gipfelgespräche zu hören. Die Stimmung in den US-Unternehmen ist nicht mehr ganz so überschwänglich wie zu Beginn des zweiten Quartals. Der Empire State Index und der Philadelphia Fed Index sendeten gestern unterschiedliche Signale, die sich gegenseitig aufheben: Während der Empire State Index überraschend zulegte (von 17,4 auf 43,0 Punkte), fiel der Index der Philadelphia Fed deutlich (von 30,7 auf 21,9 Punkte) zurück. Die US-Industrieproduktion legte im Juni etwas weniger stark als erwartet zu – um saisonbereinigt 0,4% gegenüber dem Vormonat. Der Rückstand gegenüber dem Produktionsniveau von vor der Pandemie reduziert sich damit aber weiter – und beträgt nur noch etwa 2% (im Vergleich zu knapp 20% im April 2020). Jedoch fiel die Produktion im verarbeitenden Gewerbe leicht um -0,1% zurück. Die Bank von Japan hat ihre Wachstumsprognose leicht gesenkt. Man rechnet nun damit, dass die Wirtschaft in dem bis März 2022 laufenden Geschäftsjahr um 3,8 Prozent wachsen werde. Im April hatte die Zentralbank noch 4,0 Prozent angesetzt. Zudem wolle man die Klimapolitik unterstützen.
Aktien
Ericsson, Ergebnis Q2
Rio Tinto, Operation Report Q2
Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Donnerstag bei weiterhin unterdurchschnittlichen Umsätzen schwächer. Tagesverlierer war der spanische Leitindex IBEX mit einem Minus von 1,5%. Zu Beginn der US-Berichtssaison herrscht auf den recht hohen Bewertungsniveaus unverändert eine eher vorsichtige Haltung vor. Kursdruck kann aber auf Einzelwertebene sehr wohl aufkommen, wie man auch gestern wieder deutlich sehen konnte. So brach der Kurs von Siemens Gamesa nach Veröffentlichung einer Gewinnwarnung um 14,4% ein und riss damit auch die Muttergesellschaft Siemens Energy (-11,1%) mit in die Tiefe. Auch andere Titel aus dem Umfeld wie Nordex (-4,9%) oder Vestas (-6,4%) büßten deutlich an. Nach einem enttäuschenden Q2-Ergebnis geriet die Aktie von Drägerwerk ebenfalls unter Kursdruck und verlor 4,2%. In diesem Umfeld tendierte der Dax schwächer und büßte zum Handelsschluss rd. 1% ein. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie von Eon mit einem Zugewinn von 1,1%. In der zweiten Reihe setzte sich der zuletzt kräftige Kursdruck bei Reise & Freizeitwerten fort. So fielen die Aktien von Tui und Fraport um 2,8% bzw. um 3%. Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Chemietitel gefragt, die im Schnitt um 0,1% zulegten. Titel aus den Bereichen Energie sowie Einzelhandel büßten als Tagesverlierer im Schnitt 2,8% ein. Die US-Börsen tendierten bei geringen Ausschlägen uneinheitlich. Der Dow Jones-Index gewann 0,2%. Auf Sektorenebene waren v.a. defensive Versorgeraktien (+1,2%) gefragt, wohingegen Energietitel den zweiten Tag in Folge als Tagesverlierer im Schnitt um 1,4% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Der japanische Nikkei 225-Index blieb unter Druck und verlor 1% (Topix: -0,4%). Aktien in China und Hongkong gaben leicht nach.