FCR Immobilien: Abschied von den Anleihen
FCR Immobilien wird künftig wahrscheinlich keine neuen Anleihen mehr emittieren. Dies sagt FCR-Vorstand Falk Raudies auf der virtuellen Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK). Man kann sich inzwischen über andere Wege viel günstiger refinanzieren. Die Platzierung von Schuldscheindarlehen bei institutionellen Investoren könne mit 2 Prozent finanziert werden. Neue Anleihen sind laut Raudies somit nicht mehr rentabel, da diese eine Verzinsung von rund 4 Prozent bedeuten.
Aktuell hat FCR vier Anleihen am Markt. Ein Papier aus dem Jahr 2016 mit einem Volumen von bis zu 15 Millionen Euro muss Mitte Oktober zurückgezahlt werden. Die nächste Anleihe wird erst im Februar 2023 fällig. Die zuletzt aufgelegte Anleihe läuft noch bis April 2025. Diese hat ein ausgegebenes Volumen von 27 Millionen Euro und ist mit 4,25 Prozent jährlich verzinst.
Ende 2020 hatte FCR 78 Immobilien im Bestand. Der Bestandshalter will sein Portfolio aber weiter ausbauen. Im laufenden Jahren wurden bisher neun Zukäufe getätigt, zwölf weitere mit einem Volumen von 60 Millionen Euro sind in der Akquisitions-Pipeline. Am Jahresende soll das Portfolio rund 100 Objekte umfassen. Für die Zukäufe will die Gesellschaft etwa 160 Millionen Euro ausgeben. Einer weiteren Expansion ins entferntere Ausland erteilt Raudies bei seinem Expansionswünschen jedoch eine Absage. Einzig Deutschland und Österreich sind für ihn momentan interessant.
Nach sieben Verkäufen in 2020 will man sich 2021 von fünf Objekten trennen, unter anderem von verschiedenen Hotels. Wann all dies möglich ist, entscheidet auch Corona. Doch Raudies geht davon aus, noch im ersten Halbjahr einen oder zwei Verkäufe tätigen zu können.
Bei der Prognose für 2021 rechnet Raudies beim Ergebnis mit einem weiteren Wachstum. So soll der Vorsteuergewinn von 11,5 Millionen Euro auf 14 Millionen Euro ansteigen. Der FFO soll von 5 Millionen Euro auf 8 Millionen Euro zulegen, so Raudies auf der MKK.
An die Aktionäre sollen 0,30 Euro je Aktie gehen, das entspricht einer Rendite von rund 2,5 Prozent. Über diesen Dividendenvorschlag muss letztlich die Hauptversammlung am 18. Mai entscheiden.