Funkwerk sauer auf euromicron-Management: „Vertrauensbasis zerstört”
Nicht nur an der Frankfurter Börse, sondern auch beim euromicron-Großaktionär Funkwerk wundert man sich kräftig über die Entwicklungen, die letztlich bei der euromicron AG zum Antrag auf eine Eröffnung des Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung führten. Zuvor hatte das Unternehmen aus Neu-Isenburg offenbar Finanzierungs-Verhandlungen mit einem unbekannten Investor geführt, die aber geplatzt sind - das führte zu einer Überschuldung bei euromicron.
Man sei über die Gespräche nicht informiert und auch keine Verhandlungspartei gewesen, kritisiert Funkwerk nun das Vorgehen euromicrons. Von den Entwicklungen, die letztlich zum Schutzschirmverfahren führten, wurde man überrascht. Ungewöhnlich an dem Vorgehen ist, dass euromicron in einer existenzbedrohenden Situation den Großaktionär nicht hinzu zieht. Das sorgte für große Irritationen.
Funkwerk nennt euromicrons Vorgehen intransparent und zieht nun Konsequenzen: „Ein derart intransparentes Verhalten des euromicron-Vorstands hat die für eine strategische Partnerschaft notwendige Vertrauensbasis zerstört”, so Funkwerk. Zukünftig will man wohl ohne euromicron weiter machen. Die Beteiligung an der Gesellschaft steht mit 5,8 Millionen Euro in der Bilanz der Gesellschaft und wird wohl abgeschrieben werden müssen. Den operativen Ausblick auf 2019 bestätigt die Gesellschaft am Donnerstag noch einmal. Der Umsatz soll um 6 Prozent wachsen und vor Zinsen und Steuern ein Gewinn von mindestens 11 Millionen Euro erzielt werden.
Wie es bei euromicron weiter geht, ist offen. Ein nicht näher genannter Investor soll sich für die operativen Aktivitäten der Gesellschaft interessieren. Dass angesichts der Überschuldung bei diesem „Ausverkauf” für die Aktionäre Zählbares abfällt, ist kaum zu erwarten. Der Aktienkurs des Konzerns ist auf 0,27 Euro zusammen gebrochen, nachdem dieser vor wenigen Tagen noch an der 4-Euro-Marke kratzte.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Funkwerk.