OPEC in der Sackgasse - Marktanteil historisch niedrig - Commerzbank Kolumne
Am 5. Dezember wird sich die OPEC in Wien treffen, um über das bestehende Förderbegrenzungsabkommen, das am 31. März 2020 ausläuft, zu entscheiden. Zumindest eine Verlängerung erscheint unausweichlich. Eines ist jedoch schon vorher klar: Der Einfluss der OPEC auf den Ölmarkt war noch nie so gering wie derzeit. Die freiwilligen und unfreiwilligen Förderkürzungen haben das Produktionsniveau auf die Tiefs der letzten 15-Jahre abgesenkt. Noch gravierender ist jedoch die Entwicklung des Marktanteils der OPEC, der auf ein historisches Tief gesunken ist. Wenn man bedenkt, dass es in erster Linie nur Saudi Arabien ist (Marktanteil 10%), das aktive Förderpolitik betreibt, dann wird die Relevanz der OPEC noch geringer.
Anleihen
USA: Wohnungsbaubeginne (Okt.r), 14:30 Uhr
USA: Wohnungsbaugenehmigungen (Okt.), 14:30 Uhr
Am Rentenmarkt blieb es zum Wochenauftakt mit wenig relevanten Wirtschaftsdaten ruhig. Bundesanleihen schlossen im Vergleich zum Handelsvortag nahezu unverändert. Aus dem aktuellen Monatsbericht der Bundesbank für November geht hervor, dass sich die Schwächephase der deutschen Konjunktur nach dem überraschenden Mini-Wachstum im dritten Quartal (BIP +0,1% Q/Q) voraussichtlich im Jahresschlussquartal fortsetzen wird. Die konjunkturelle Grundtendenz bleibe schwach. Das läge laut Bundesbank am an-haltenden Abschwung in der exportorientierten Industrie. Immerhin bleibt der deutsche Arbeitsmarkt – trotz konjunktureller Bremsspuren – recht robust. Dass Deutschland in eine Rezession abgleitet, sei aus heutiger Sicht jedoch nicht zu befürchten. Die vorlaufenden Konjunkturindikatoren für die Industrie liefern vielmehr erste vorsichtige Anzeichen dafür, dass sich die Talfahrt in diesem Wirtschaftszweig verlangsamen könnte. Zur Weltwirtschaft bemerkt die Bundesbank, dass auch hier das Wachstum nur moderat ausfalle, weil die globale Industrie schwächle. Zugleich mehrten sich die Anzeichen dafür, dass die Flaute in der Industrie auf den Dienstleistungssektor übergreife. Einen Belastungsfaktor für die globale Konjunktur stellte bis zuletzt der Handelsstreit zwischen den USA und China dar. Die Zuversicht der Unternehmen stiege erst dann, wenn zwischen den beiden Ländern eine erste Vereinbarung erreicht werde. Diese Woche stehen aus den USA die Wohnungsbaudaten im Vordergrund. Es sollte sich zeigen, dass die anhaltend niedrigen Hypothekenzinsen den Wohnungsbau unterstützen. Entgegen den Erwartungen fiel jedoch der NAHB Wohnungsmarktindex (ein US-Immobilienbranchenindex) im November auf 70 Punkte (Oktober 71 Punkte).
Aktien
Deutschland: CTS Eventim
USA: Home Depot, Medtronic
Die Woche startete an den europäischen Aktienmärkten wie die letzte geschlossen hatte. Die Märkte sind auf den erreichten Niveaus anfällig für Gewinnmitnahmen, auch wenn kein starker Verkaufsdruck zu beobachten ist. Ursächlich waren wieder einmal Zweifel hinsichtlich eines baldigen Zustandekommens eines Handelsdeals. Der Dax schloss mit einem Minus von 0,3%, der Euro Stoxx 50 lag 0,2% tiefer. Dabei gab es einen Wechsel der Favoriten. Defensive Titel führten das Feld an mit RWE (+3,7%) und Vonovia (+2,1%) als Hauptprofiteuren im DAX. Dagegen kam es vor allem bei den Autowerten nach Prognosekorrektur bei VW (-4,1%) zu Verlusten. Bei den Werten der 2. Reihe gab es erneut teilweise zweistellige Sonderbewegungen. Am Ende schlossen Qiagen (+8,3%) nach Bestätigung über Übernahmeavancen von mehreren Unternehmen und Morphosys (+7,5%) nach Studienerfolgen bei einem Wirkstoff unter den Tageshochs. K+S (-4,1%) sind weiter im Abwärtsstrudel. Wenig Bewegung aber dennoch neue Rekordhochs verzeichneten auch die US-Märkte. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq schlossen 0,1% höher. Die stärkste Sektorbewegung verzeichneten die Energiewerte (-1,3%) mit dem wieder schwächeren Ölpreis. Immobilien und Verbrauchsgüter legten 0,5% zu. Bei Disney (+2,1%) und United Health (+1,3%) setzte sich der positive Trend der letzten Tage fort. Chevron (-1,7%) lag am Dow-Ende. In Asien ist das Bild am Morgen uneinheitlich: kleinen Verlusten in Korea und Japan stehen Zugewinne um 1% an den chinesischen Handelsplätze gegenüber. Für Europa ergeben sich damit für den heutigen Handel in Summe wenig neue Impulse.