Deutsche Bank: Quartalsergebnis rauscht um eine Milliarde Euro nach unten
In den heute vorgelegten Quartalszahlen bekommt die Deutsche Bank die Auswirkungen des Konzernumbaus und die schwierige Branchenlage zu spüren. Während die Commerzbank jüngst besser als erwartete Zahlen und vor allem einen Gewinn ausweisen konnte, hat die Deutsche Bank eine Ergebnisverschlechterung um mehr als eine Milliarde Euro verbucht. Die Folge der Zahlen: Aktuell liegt der Aktienkurs der Deutschen Bank mit mehr als 6 Prozent im Minus.
Das dritte Quartal 2019 hat der DAX-notierte Bankkonzern mit einem Verlust von 832 Millionen Euro abgeschlossen, nachdem im Vorjahresquartal noch 229 Millionen Euro Gewinn verbucht wurden. Vor Steuern verschlechtert sich das Ergebnis um knapp 1,2 Milliarden Euro auf ein Minus von 687 Millionen Euro. Während die Erträge der Deutschen Bank im dritten Quartal 2019 von 6,18 Milliarden Euro auf 5,26 Milliarden Euro gefallen sind, vor allem aufgrund der Entwicklungen in der Abbaueinheit der Deutschen Bank, stiegen die zinsunabhängigen Ausgaben, unter anderem für das Personal, von 5,58 Milliarden Euro auf 5,77 Milliarden Euro. Wesentlicher Faktor beim Kostenanstieg waren Restrukturierungskosten von 224 Millionen Euro nach 77 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Belastet haben zudem Bewertungsanpassungen bei latenten Steueransprüchen in Höhe von 380 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote der Deutschen Bank liegt bei 13,4 Prozent per Ende September 2019 nach zuvor 14 Prozent.
Bankchef Christian Sewing beschwichtigt: „Obwohl wir die umfassendste Restrukturierung unserer Bank seit zwei Jahrzehnten auf den Weg gebracht haben, haben wir im dritten Quartal in unseren vier Kerngeschäftsbereichen Gewinne erzielt. Wir konnten das Kreditvolumen und das verwaltete Vermögen steigern. Die Transformation ist in vollem Gang, mit spürbaren Fortschritten auf der Kostenseite und beim Risikoabbau. Eine harte Kernkapitalquote von 13,4 Prozent unterstreicht unsere Stärke”, sagt der Konzernchef am Mittwoch.
„Von den insgesamt derzeit für 2019 erwarteten bis zu 1,0 Milliarden an umbaubedingten Aufwendungen, im Wesentlichen für Wertberichtungen bei Software, sind inzwischen 537 Millionen Euro angefallen. Hinzu kommen Restrukturierungs- und Abfindungskosten in Höhe von 234 Millionen Euro; hier liegt der derzeitige Plan für das Gesamtjahr bei 700 Millionen Euro”, so die Deutsche Bank zu den Restrukturierunskosten.
Eine ausführliche Stellungnahme zu den Quartalszahlen hat die Deutsche Bank auf ihrer eigenen Internetseite veröffentlicht.