Bundesregierung bringt Klimaschutzgesetz auf den Weg - Commerzbank Kolumne
Die Große Koalition hat sich darauf geeinigt, in Deutschland den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid bis 2030 um 55% im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Die entsprechenden Ziele der einzelnen Sektoren sind der Grafik zu entnehmen. Bis 2050 wird dann Klimaneutralität angestrebt. Die gesamte Regierung ist damit nun für den Klimaschutz zuständig, nicht nur das Umweltministerium. Dem Gesetzesvorschlag der Regierung muss nun noch der Bundestag zustimmen. Kritik entzündet sich v.a. daran, dass der Klimarat kein jährliches Hauptgutachten mehr erstellen soll, um die Wirksamkeit der Maßnahmen in den Sektoren zu prüfen.
Anleihen
China: Verbraucherpreise (Sep.), 3:30 Uhr
Frankreich: Verbraucherpreise (Sep.), 8:45 Uhr
Großbritannien: Arbeitslosenzahl (Sep.), 10:30 Uhr
Deutschland: ZEW-Indikator (Okt.), 11:00 Uhr
USA: Empire State Index (Okt.), 14:30 Uhr
Die Hoffnungen auf ein Teilabkommen zwischen China und den USA hatten letzte Woche zu deutlichen Renditeanstiegen bei den US-Treasuries aber auch bei Bundesanleihen geführt. Nach Einschätzung der Marktteilnehmer sind damit die Chancen für weitere merkliche Zinssenkungen seitens der Fed geschwunden. Gestern gingen die Renditen leicht zurück – laut Medienberichten ist die chinesische Seite nicht unterschriftsbereit bevor nicht in weiteren Gesprächen die Details geklärt werden. Ein wirklicher Durchbruch bei den Verhandlungen steht weiterhin aus. „Für ihren experimentellen Ansatz zur Linderung der weltwei-ten Armut” geht der Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften in diesem Jahr an Esther Duflo (46) und an ihren Mann Abhijit Banerjee (58) von Massachusetts Institute of Technology (MIT) sowie ihrem Kollegen aus Harvard, Michael Kremer (54). Andere Ökonomen wurden häufig für eine gute Idee (oder mehrere) ausgezeichnet, mit der sie eine Spur im Bereich der Theorie hinterlassen haben. Die Arbeit der diesjährigen Gewinner lässt sich dagegen nur schwer einordnen und kann keiner bestimmten Schule zugeordnet werden. Ihr Erkenntnisbeitrag ist, Maßnahmen zur Armutsbekämpfung aus den Augen der Empfänger – häufig mit Hilfe von Feldversuchen – zu bewerten. Ihre Bücher zur Armutsbekämpfung sind auf unterhaltsame Weise lehrreich und eher für Praktiker als für Theoretiker geeignet. Sie zeigen: Warum manche gutgemeinte Maßnahme unerwartete Folgen hat, dass auch Menschen mit wenig Bildung ökonomisch rational und im Sinne ihrer Familien handeln können, dass sie sich aber – insbesondere in Gruppen – nicht immer rational verhalten.
Aktien
Citigroup, Ergebnis Q3
Goldman Sachs, Ergebnis Q3
J.P. Morgan Chase, Ergebnis Q3
Johnson & Johnson, Ergebnis Q3
Rio Tinto, Ergebnis Q3
Die europäischen Aktienmärkte tendierten zu Wochenbeginn etwas schwächer, grenzten ihre anfänglichen Verluste aber etwas ein. Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Freitag setzten Gewinnmitnahmen ein, da China laut einem Medienbericht weitere Verhandlungen verlangen würde, bevor es am Freitag zu einer Ratifizierung der Teil-Einigung im Zollstreit zwischen den USA und dem Reich der Mitte kommen soll. Die Dauerthemen Handelsstreit und Brexit, wo derzeit Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien laufen, beschäftigen die Börsianer zu Beginn der Berichtssaison also weiterhin. Der Dax büßte in diesem recht nervösen Umfeld 0,2% ein. Tagesverlierer war die Aktie von Wirecard mit einem Abschlag von 1,4%. Dagegen kletterte der Kurs der Deutschen Börse-Aktie als Tagesgewinner um 1,4%. Nach den Sanktions-Drohungen der USA gegen die Türkei infolge der seit Tagen andauernden türkischen Offensive in Syrien gerieten sowohl der türkische Leitindex (-5,1%) als auch die türkische Lira unter Druck; die Rendite der zehnjährigen türkischen Staatsanleihe stieg ebenfalls an. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Automobilaktien gefragt, die im Schnitt um 0,3% gewannen. Dagegen büßten Rohstoffaktien als Tagesverlierer im Schnitt um 2,5% ein. Die Börsen in den USA tendierten aufgrund der oben erwähnten Faktoren ebenfalls leichter. Der Dow Jones-Index verlor 0,1%. Auf Sektorenebene waren insbesondere Immobilientitel gefragt (+0,1%). Dagegen verloren Rohstoffwerte im Schnitt 0,7%. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend schwächer. Eine Ausnahme bildete die Börse in Japan (Topix: +1,6%), die feiertagsbedingt Kursgewinne nachholte.