Volkswagen reagiert auf die Anklage
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhebt Anklage gegen drei (ehemalige) Top-Manager von Volkswagen. Dabei handelt es sich um den früheren CEO Martin Winterkorn, um den Aufsichtsratschef Hand Dieter Pötsch und um den aktuellen CEO Herbert Diess. Ihnen wird Marktmanipulation vorgeworfen. Ein Gericht muss die Vorwürfe prüfen.
Vom Präsidium des Aufsichtsrats von Volkswagen gibt es dazu eine erste Stellungnahme. Dort hat man sich intensiv mit dem Ermittlungsverfahren befasst. In dem Statement heißt es: „Dennoch kann das Präsidium aufgrund der seit Herbst 2015 durchgeführten umfangreichen und unabhängigen eigenen Untersuchungen auch aus heutiger Sicht weiterhin keine vorsätzlich unterlassene Information des Kapitalmarkts erkennen.“
Das Präsidium führt mehrere Gründe für die Unschuld der Manager an. So seien die erheblichen Kursverluste der VW-Aktie nach einer „Notice of Violation“ der US-Behörden entstanden und darauf zurückzuführen. Zu diesem Zeitpunkt liefen noch Gespräche mit Volkswagen. Die Publikation kam für VW völlig unerwartet, so das Gremium. Es sei bis dahin üblich gewesen, zunächst eine einvernehmliche Lösung mit den Behörden zu erarbeiten und dann eine gemeinsame Stellungnahme zu publizieren. Somit gab es aus Sicht des Präsidium keine hinreichend konkreten Anhaltspunkte, die eine sofortige Information des Kapitalmarkts erforderlich gemacht hätten.
Wichtig ist diese Aussage des AR-Präsidiums: „Aus diesem Grund soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstandsvorsitzenden fortgesetzt werden.“
Am morgigen Mittwoch kommt der Aufsichtsrat von Volkswagen zu einer außerordentlich Sitzung zusammen.
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