USU Software: Eine klare Unternehmensphilosophie
In den vergangenen Monaten hat sich der Kurs von USU Software gut entwickelt. Lag das Papier im Frühjahr noch bei 13,50 Euro, so notierte die Aktie in der vergangenen Woche bei mehr als 19 Euro. Das Unternehmen ist vor allem in den Bereichen IT Service Management, Software-Lizenzmanagement und digitale Transformation tätig. Die mehr als 700 Mitarbeiter kümmern sich um etwa 1.100 Kunden. Die Produkte von USU werden in rund 185 Ländern eingesetzt.
Beim Umsatz will USU im laufenden Jahr klar zulegen. Das sagt Falk Sorge, IR-Manager von USU Software, auf einer Konferenz von Rüttnauer Research in Wien. Machte das Unternehmen 2018 einen Umsatz von mehr als 90 Millionen Euro, so könnte 2019 die Marke von 100 Millionen Euro fallen. Die offizielle Prognose liegt zwischen 98 Millionen Euro und 101 Millionen Euro. Beim bereinigten EBIT soll es von 4,12 Millionen Euro im Vorjahr deutlich nach oben gehen. USU rechnet mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 7,5 Millionen Euro bis 10,0 Millionen Euro. Damit könnte man wieder alte Höhe erreichen. 2016 schaffte das Unternehmen 9,6 Millionen Euro, danach wurde das Ergebnis unter anderem durch Spezialfälle in den USA gedrückt.
Trotz dieser Problematik hat USU in den vergangenen Jahren die Dividende konstant gehalten. Es gehört zur Unternehmensphilosophie, dass man die Ausschüttung an die Aktionäre nicht verringern will. Sorge bekräftigt dies in Wien ausdrücklich. In den vergangenen drei Jahren lag die Dividende jeweils bei 0,40 Euro.
Neben der Internationalisierung und den Innovationen können Akquisitionen ein Wachstumstreiber bei USU sein. Das Unternehmen verfügt über eine recht hohe Liquidität von mehr als 12 Millionen Euro, Bankverbindlichkeiten gibt es nicht. Dieser Betrag kann teils für Zukäufe genutzt werden. Allerdings sind die Preise am Markt momentan recht hoch. USU wartet auf eine günstige Gelegenheit und übt sich bis dahin in Geduld. Einen Schnellschuss soll es nicht geben.
Doch in der Planung für 2021 sind auch Übernahmen enthalten. Dann will USU einen Umsatz von 140 Millionen Euro generieren, davon sollen 15 Millionen Euro aus Akquisitionen stammen. Das bereinigte EBIT soll auf 20 Millionen Euro ansteigen. Organisch soll es bei 16 Millionen Euro bis 18 Millionen Euro liegen.
Eine Übernahme von USU Software dürfte hingegen so schnell nicht auf der Agenda stehen, entsprechende Phantasien kommen gar nicht erst auf. Großaktionär Udo Strehl hält mehr als 51 Prozent an dem Unternehmen. In Wien wird deutlich, dass er diese Mehrheit auch behalten will.
Analysten sehen bei dem Titel weiter ein klares Aufwärtspotenzial. Die Experten von GBC errechnen ein Kursziel von 24,70 Euro. Ihr Rating lautet „kaufen“.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: USU Software.