Mologen wirft Strategie um - neues Geld wird benötigt
Nach dem Entwicklungs-Fehlschlag von Mologen in einer Phase-III-Studie mit Lefitolimod zieht der Vorstand der Gesellschaft die Notbremse angesichts schwindender finanzieller Mittel. Der Barmittelverbrauch soll von 1,4 Millionen Euro im Monat auf 0,8 Millionen Euro sinken. Zudem will sich die Gesellschaft künftig auf einen anderen Bereich fokussieren. „Teil dieser strategischen Neuausrichtung ist die Reduzierung des Personalbestands auf etwa ein Drittel der mit dem Halbjahresergebnis veröffentlichten Zahl von Mitarbeitern. Dieser Personalabbau, der umgehend eingeleitet wird, betrifft alle Teile der Organisation”, so Mologen.
Nachdem Lefitolimod in der „IMPALA”-Studie die Ziele verfehlt hat, hatte Mologen schon Anfang August Konsequenzen angekündigt. Man wolle den „den Fokus der künftigen Strategie sowohl für Lefitolimod als auch den ersten klinischen Kandidaten der EnanDIM-Familie in allen laufenden und geplanten Studien auf Kombinationsansätze legen”, kündigte das Biotech-Unternehmen am 5. August bereits an.
Dies wird nun bestätigt. 2020 will man einen Produktkandidaten aus der EnanDIM-Familie im Bereich Onkologie in die klinische Entwicklung bringen. Lefitolimod solle dagegen „in Kombinationsansätzen in Krebsindikationen in Zusammenarbeit mit dem strategischen Partner Oncologie Inc. sowie im Bereich HIV durch Zusammenarbeit mit akademischen Partnern weiterentwickelt werden”, so Mologen. Interessant in diesem Zusammenhang: Eigentlich wollte Mologen die Rechte an Lefitolimod an die chinesische Oncologie übertragen - doch der Deal platzte im vergangenen Jahr.
Am 29. August will Mologen die Details des Programms auf der Hauptversammlung den Aktionären vorstellen. Diese sollen zudem den Weg für benötigte neue Finanzierungsmaßnahmen ebnen: „Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs wird der Hauptversammlung vorgeschlagen werden, neues Genehmigtes sowie Bedingtes Kapital zu schaffen”, so Mologen.
Derweil notiert Mologens Aktienkurs mit 1,16 Euro nicht mehr weit über der 1-Euro-Marke, die für Kapitalerhöhungen von großer Bedeutung ist. Nach dem zwischenzeitlichen Absturz auf 1,005 Euro nach dem Forschungs-Fehlschlag hat sich Mologens Aktie zuletzt oberhalb von 1,10/1,13 Euro stabilisieren können.