Blue Cap: Bleibt Schubert im Vorstand?
Auf den einschlägigen Kapitalmarktkonferenzen spricht Hannspeter Schubert, Vorstand von Blue Cap, immer sehr gerne über sein Unternehmen und die operative Entwicklung der Süddeutschen. Wenn es um den neuen Großinvestor Partnerfonds und seine künftige Rolle im Unternehmen geht, wird er hingegen meist etwas ruhiger. Auf der m:access Konferenz der Börse München kommt dieses Thema erst in der Fragerunde wirklich auf.
Im laufenden Jahr soll Blue Cap weiter wachsen. Angestrebt wird von der Gesellschaft ein Umsatz von 207,8 Millionen Euro, 2018 lag der Wert bei 176,1 Millionen Euro. Das EBIT soll von 6,7 Millionen Euro auf 7,8 Millionen Euro steigen. Der Gewinn soll sich von 4,6 Millionen Euro auf 7,3 Millionen Euro verbessern. Wachstumsimpulse soll es vor allem bei Knauer-Uniplast, Neschen und em-tec geben. Neue Zukäufe können nicht ausgeschlossen werden. Die liquiden Mittel liegen bei knapp unter 30 Millionen Euro, das ist ein gutes Polster für eine Akquisition.
Zwischen dem Net Asset Value (NAV) von Blue Cap und der Marktkapitalisierung klafft eine ziemlich Lücke, über die der Vorstand nicht glücklich ist. Der NAV liegt bei etwa 118 Millionen Euro, die Marktkapitalisierung steht bei rund 70 Millionen Euro. Hier könnte es Aufholbedarf geben, doch die Diskussionen um die Aktionäre und Personalien haben wohl einige Investoren verschreckt. Mancher wartet, bis es bei Blue Cap wieder ruhiger wird. Dazu passt eine Aussage von Schubert auf der Münchener Konferenz: „Blue Cap entwickelt sich am besten, wenn man es in Ruhe lässt.“
Im Mai wurde bekannt, dass sich Schubert zum Jahresende aus dem Vorstand zurückziehen will. In München wird zudem bestätigt, dass der Vorstand erweitert werden soll. Doch nicht jeder Teilnehmer der Konferenz möchte nach dem Vortrag von Schubert wetten, dass der künftige Vorstand von Blue Cap ohne Schubert arbeiten wird. Die Aussagen des aktuellen Vorstands waren in dieser Hinsicht nicht wirklich eindeutig.
Schubert macht deutlich, dass man derzeit nach geeigneten Personen suche. Seine Familie freue sich, wenn er mehr Zeit für private Dinge habe. Doch er macht zugleich klar, dass er das Schiff nicht verlassen werde, wenn kein neuer Kapitän an Bord sei. Er könnte also auch nach dem Jahreswechsel noch Mitglied im Vorstand von Blue Cap sein. Das Hintertürchen ist auf jeden Fall offen.