Deutsche Bank: Ein klares Zeichen des Marktes
Bei der Deutschen Bank wird sich künftig einiges ändern. Das ist spätestens seit gestern Abend klar. Die Bank will ihre Profitabilität wieder steigern, will die verlustreichen Jahre hinter sich lassen. Die Umstrukturierung wird zunächst aber mehr als 7,4 Milliarden Euro kosten und dem Bankhaus in 2019 erneut rote Zahlen bringen. Doch bis 2022 sollen die Kosten um jährlich 6 Milliarden Euro auf 17 Milliarden Euro sinken. Dazu will man 18.000 Vollzeitstellen abbauen.
Analysten sind sich völlig uneins, wie die Maßnahmen zu bewerten sind. Auch der Markt ist sich unsicher. Gewann die Aktie am Morgen noch leicht hinzu, so steht das Papier inzwischen stark unter Druck. Dabei muss man zumindest keinen Verwässerungseffekt fürchten, eine Kapitalerhöhung hat das Bankhaus ausgeschlossen. Doch der Abschied von der Dividende für 2019 und 2020 wird manchen Investor schmerzen.
Für die Experten von Berenberg bleibt es nach der Verkündung der Pläne bei der Verkaufsempfehlung für die Aktien der Deutschen Bank. Das Kursziel sehen die Experten wie zuvor bei 6,00 Euro. Die Experten setzen derzeit insgesamt nicht sehr stark auf die Bankbranche, man spricht von einem strukturellen Niedergang. Daher sollte ein Kursanstieg zum Abschied aus dem Papier genutzt werden.
Bei Goldman Sachs sieht man die Angelegenheit positiver. Hier wird das Rating „neutral“ für die Aktien der Deutschen Bank bestätigt. Das Kursziel steht unverändert bei 8,40 Euro. Die amerikanischen Experten erkennen einen tiefen Einschnitt bei den Frankfurtern. Es bleiben jedoch auch weiter Herausforderungen bestehen.
Die Aktien der Deutschen Bank verlieren am Nachmittag 5,3 Prozent auf 6,793 Euro. Offenbar ist man sich an der Börse nicht sicher, dass die Maßnahmen letztlich erfolgreich sein werden.