Deutsche Bank: Naht das Aus für das Investmentbanking?
Schon länger wird an der Börse über größere Umstrukturierungen bei der Deutschen Bank diskutiert - unter anderem, was das Investmentbanking und den Vorstand betrifft. Eine erste Personalie, über die spekuliert wurde, bewahrheitet sich jetzt: Mit Garth Richie tritt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank und Leiter der Sparten Unternehmens- und Investmentbank Ende des laufenden Monats von seinen Ämtern zurück. In gegenseitigem Einvernehmen, wie der DAX-notierte Finanzdienstleister am Freitag betont.
Während die Beteiligten gegenseitig höfliche Worte verteilen, fällt eine Aussage Richies auf: „Die Bank ist nun bereit für eine weitere Transformation – das ist der richtige Zeitpunkt für eine neue Führung, die den Geschäftsbereich weiterentwickelt”, so der Bald-Ex-Chef der Sparte.
Das dürfte an der Börse die Spekulationen um den Investmentbanking-Bereich und die anstehenden Einschnitte bei der Sparte weiter befeuern. Am Sonntag soll sich der Aufsichtsrat der Deutschen Bank treffen. Auf der Agenda: Die Restrukturierung der Bank, deren Aktienkurs zuletzt dramatisch gefallen war. Christian Sewing, Vorstandschef des Unternehmens, hatte bereits im Mai einen umfangreichen Konzernumbau in Aussicht gestellt. Zuvor war der Fusionsversuch mit der Commerzbank geplatzt. Spekulationen gingen zuletzt vom Abbau von bis zu 20.000 Arbeitsplätzen aus.
Nun berichtet „Reuters” über angebliche Pläne der Bank, eine neue Sparte für Unternehmenskunden zu schaffen und im Zuge dessen die bisherige Investmentbanking-Division zu zerschlagen. „Reuters” beruft sich dabei auf zwei namentloich nicht genannte Personen, die mit der Angelegenheit betraut seien. In die neue Sparte solle auch die Transaktionsbank integriert werden.