Leoni Aktie stürzt ab - das sind die Gründe
Für die Leoni Aktie geht es am Mittwochvormittag steil nach unten. Gegen 10 Uhr notiert der Aktienkurs des Nürnberger Kabelherstellers mit mehr als 11 Prozent im Minus bei 15,215 Euro, das Tagestief wurde bisher bei 15,095 Euro notiert. Ob der Absturz damit ausgestanden ist, erscheint fraglich. Starke Unterstützungen sind um 12,92/13,44 Euro zu sehen, aber zugleich noch ein ganzes Stück entfernt. Ein kleinerer Support ist rund um die 15-Euro-Marke vorhanden. Zuvor hatte der Aktienkurs von Leoni das bisherige Jahres- und Mehrjahrestief bei 16,93 Euro und die hier liegende Unterstützungszone unterschritten.
Mit dem Verkaufssignal wuchs der Druck, der mit der Veröffentlichung der Leoni-Quartalszahlen aufkam. In ersten Reaktionen bleiben Analysten bei den vornehmlich negativen Einschätzungen für den Anteilschein der Süddeutschen. Das überrascht nicht: Leoni meldet einen Quartalsverlust von 132 Millionen Euro nach einem Gewinn von 44 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Vor Zinsen und Steuern hat sich das Ergebnis um 188 Millionen Euro auf einen Verlust von 125 Millionen Euro verschlechtert. Die Gesellschaft macht hierfür Sonderbelastungen verantwortlich: „Bereinigt um die einmaligen Sondereffekte und die Belastungen aus Merida hat sich im ersten Quartal das Leoni-EBIT konzernweit im Vergleich zum 4. Quartal 2018 - aus operativer Sicht - auf 14 Millionen Euro stabilisiert”, so Leoni. Das Minus beim Free-Cashflow hat sich zudem von 111 Millionen Euro auf 313 Millionen Euro vergrößert.
Für den weiteren Jahresverlauf erwartet das Unternehmen zwar spürbare Verbesserungen bei Ergebnis und Cash-Verbrauch, doch das kann die Verkaufswelle am Aktienmarkt heute nicht aufhalten. „Vor allem in Hinblick auf den Refinanzierungsbedarf von Leoni, prüft das Unternehmen alle Optionen, um seine langfristige Finanzierungsbasis zu sichern”, so Leoni. „Zudem ist es beabsichtigt, im kommenden Geschäftsjahr vor VALUE 21 einen neutralen Free Cashflow im Konzern sowie einen positiven Beitrag zum Konzern-Ergebnis aus der Bordnetzsparte zu erzielen”, heißt es weiter vom Unternehmen.