Bitcoin Group: Premiere in der DACH-Region
Die Bitcoin Group weitet ihr Geschäftsmodell aus und setzt künftig auch auf den Krypto-zu-Krypto-Handel mit eigenen Wallets. So wandert die Kryptowährung direkt von der privaten Wallet des Verkäufers an den Käufer. Die Herforder verwalten dabei die Bitcoins, die als Zahlungsmittel dienen. Anstelle von Euro werden die Transaktionen jedoch mit neuen Währungen wie Dash oder Golem durchgeführt. Weitere Währungen sollen im Jahersverlauf hinzugefügt werden. Damit folgt die im Düsseldorfer Primärmarkt gelistete Gruppe einem globalen Trend, hat in der DACH-Region als regulierter, deutscher Anbieter bisher aber noch keine direkte Konkurrenz.
Möglicherweise kann die neue Offerte weitere Kunden anlocken. Bisher hat die Bitcoin Group knapp 800.000 Kunden, bis zum Jahresende hofft Bodewein, die Schwelle von 900.000 Kunden zu überschreiten. Eine weiterführende Prognose für 2019 will der ehemalige Banker nicht abgeben. Zu viel hängt von der Entwicklung des Bitcoin-Kurses ab.
Der Krypto-zu-Krypto-Handel hat einen großen Vorteil: Er ist direkter. Kunden können in Echtzeit agieren statt teils in Stunden denken zu müssen. Unverändert ist, dass man bei der Transaktion eine Gebühr an die Bitcoin Group für deren Dienste entrichtet, die meist bei 0,4 Prozent bis 0,5 Prozent des Handelsvolumens liegt.
Dies ist ein wichtiger Punkt im Geschäftsmodell der Gruppe, den möglicherweise nicht jeder Marktteilnehmer bisher verstanden hat. Die Bitcoin Group ist kein bedeutender Besitzer von Bitcoins und damit auch nicht zu sehr von der Kursentwicklung der bedeutendsten Kryptowährung der Welt abhängig. Vielmehr ist das Unternehmen eine Beteiligungsgesellschaft, die einen Marktplatz für Kryptohandel unterhält. Die Umsätze werden mit den Handelstransaktionen generiert, rund 70 Prozent des Handelsumsatzes entfiel 2018 auf den Bitcoin. Dass dabei mehr Handel entsteht, wenn die Kurse für Bitcoin und Co. hoch sind, ist eine andere Sache. Bodewein will dieses Geschäftsmodell künftig noch stärker betonen, unter anderem auch auf Investorenkonferenzen. Das könnte den Kurs der Aktie von den Bewegungen des Bitcoins etwas entkoppeln.