Commerzbank und Deutsche Bank: Branche lehnt Fusionspläne ab
Dass Commerzbank und Deutsche Bank über einen Zusammenschluss verhandeln, stößt auf breite Kritik. Viele Börsianer sehen keine wirtschaftlichen Vorteile einer solchen Transaktion, die beide Banken wohl zu einem jahrelangen „mit sich selbst beschäftigen” zwingen würde. In der Finanzbranche treffen die Pläne ebenfalls auf Skepsis. Dies ist das Resultat einer Umfrage, die das „ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung” in Mannheim im März 2019 durchgeführt hat.
„Lediglich gut 15 Prozent von ihnen stimmen der Aussage zu, dass die Fusion gut für das deutsche Finanzsystem wäre. Dagegen stimmen knapp 65 Prozent dieser Aussage nicht zu, während knapp 20 Prozent weder positive noch negative Effekte für das Finanzsystem erwarten”, so das Umfrageergebnis. Kritisiert werde vor allem, dass bei der teuren und komplizierten Transaktion die Nachteile überwiegen würden.
Grundsätzlich lehne die Branche allerdings keine Großbank ab, so das ZEW am Donnerstag in einer Mitteilung. Man glaube eher, dass in der deutschen Wirtschaft ein solcher Bankenriese benötigt werde. „Ein Anstieg des Systemrisikos ist dagegen zu erwarten und sollte bedacht werden, wenn es um die Schaffung einer neuen Großbank geht”, sagt ZEW-Präsident Achim Wambach.