Wirecard Aktie: Das könnte böse enden…
Nach einer kurzen Phase ruhiger Kursbewegungen wurde es gestern bei der Wirecard Aktie wieder turbulent. Am Vormittag scheiterte der DAX-Wert zunächst knapp an einer charttechnischen Hürdenzone und startete hier eine Intraday-Abwärtsbewegung. Im Tagesverlauf ging es dann von 136,50 Euro auf bis zu 123,40 Euro zurück. Vor allem am frühen Nachmittag ging es phasenweise turbulent zu: Binnen nicht einmal zwei Stunden rauschte der Wirecard Aktienkurs zunächst aus dem Bereich knapp unter der 130-Euro-Marke auf das Tagestief nach unten, um sich dann auf 129,35 Euro zu erholen und anschließend noch einmal auf 123,40 Euro zu fallen. Im Anschluss beruhigte sich sie Szenerie bei der Wirecard Aktie wieder, die mit 127,05 Euro aus dem XETRA-Handel ging.
Betrachtet man isoliert das Schlusskurs-Szenario, so wäre dies eine klare Bestätigung der breiten Unterstützungszone rund um die Kernmarke bei 124,40/126,20 Euro. Doch der Tagesverlauf hat gezeigt, wie nervös der Markt bei der Wircard Aktie bei den kleinsten Störungen werden kann - hier insbesondere das charttechnische antizyklische Verkaufssignal vom Handelsbeginn. Der gestrige Kursverlauf hat Auswirkungen auf die Gesamtsituation. In der technischen Analyse der Wirecard Aktie wurde die Unterstützungszone um den Kernbereich bei 124,40/126,20 Euro nun auf den Raum oberhalb von 123,40/124,10 Euro ausgebaut, der nun die untere Grenze des Supportclusters bildet. Nach oben hin gilt gleiches für den Widerstandsbereich bei 134,15/136,25 Euro, der auf 134,15/136,50 Euro ausgedehnt wurde.
Wirecard: Die Unsicherheit ist zurück
Am Mittwochmorgen drohen aber neue Turbulenzen, wie die aktuellen Indikationen für die Wirecard Aktie zeigen: Derzeit notieren diese bei 114/115 Euro und damit zum einen deutlich unter dem gestrigen XETRA-Schlusskurs, zum anderen auch deutlich unter der Supportzone oberhalb von 123,40/124,10 Euro. Verkaufssignale bei 114,40/115,50 Euro drohen, was zu einem Test der Unterstützungen zwischen 106,10/107,85 Euro und 104,25/105,10 Euro führen könnte. Auslöser der starken Kursschwankungen am Morgen sind Neuigkeiten aus Asien: Dort wurde nun bekannt, dass ein Mitarbeiter beurlaubt wurde. Hintergrund sind die laufenden Untersuchungen fragwürdiger Geschäfte, über die die „Financial Times” Ende Januar und Anfang Februar berichtet hatte - aufgrund der Neuigkeiten brach die Wirecard Aktie damals von 170 Euro binnen weniger Tage auf 86 Euro ein, erholte sich anschließend aber auf das gestern bei 136,50 Euro erreichte Verlaufshoch.
Vom Unternehmen wird die Beurlaubung des Mitarbeiters bestätigt, die schon seit einigen Wochen laufe. Es sei ein normaler Prozess angesichts der laufenden Untersuchung, heißt es. Konzernchef Markus Braun bekräftigt zudem, dass das operative Geschäft gut laufe. Weiter offen ist, wann der Bericht einer externen Untersuchung der Vorfälle durch eine Rechtsanwaltskanzlei aus Singapur zu den fragwürdigen Geschäften vorgelegt werden soll. Lange sollte es nicht mehr dauern, will Wirecard nicht auch noch die für den 4. April geplante Bilanzvorlage verschieben. Mit den Neuigkeiten aus Asien sind nun aber wieder starke Verunsicherungen im Markt. Wirecard selbst hatte die Vorwürfe in den Berichten zurückgewiesen und betont, dass bei internen Untersuchungen der Vorfälle sich die geäußerten Verdachtsmomente nicht bestätigt hätten. Im Zuge der Berichte in der „Financial Times” kam es auch zu behördlichen Ermittlungen in Singapur, unter anderem in den Büroräumen der Gesellschaft. Auch hier gibt es noch keine Ergebnisse.