Gas und Erneuerbare Energien weiter im Fokus - Commerzbank Kolumne
Welche Primärenergieträger werden in der Zukunft wichtig sein? Fragezeichen gab es zuletzt beim Gas-Anteil am Energiemix. Das aktuell ungünstig verlaufende Geschäft mit Gasturbinen belastete zuletzt insbesondere den Aktienkurs von General Electric, aber auch den von Siemens. Eine Expertenstudie zeigt aber günstige langfristige Perspektiven für den Energieträger. Auf lange Sicht sollten sich die Investitionen in diesem Bereich mindestens wieder stabilisieren, auch wenn kurzfristig weiter Geduld erforderlich ist. Wenig überraschend kommt den Erneuerbaren Energien eine immer stärkere Rolle zu. Das eröffnet Aktien auch aus diesem Umfeld unabhängig von aktuellen globalen Subventionskürzungen interessante Chancen.
Anleihen
Deutschland: BIP, Details (3. Quartal), 08:00 Uhr
Frankreich: Einkaufsmanagerindizes (Okt.), 9:15 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Okt.), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Okt.), 10:00 Uhr
In den USA wurde gestern mit „Thanksgiving“ die Festtagssaison eingeläutet. Die Umsätze an den europäischen Börsen waren aufgrund des Feiertags in den USA entsprechend gering. Die Renditen traten wie am Vortag auf der Stelle. Das britische Pfund machte am Vormittag einen Kurssprung, nachdem verlautbart wurde, dass die EU und Theresa May am Samstag die Brexit-Abstimmung finalisieren wollen. Allerdings twitterte der spanische Ministerpräsident, dass die Positionen bei der Gibraltar-Frage weit auseinander lägen. Die heute Morgen veröffentlichten Detailergebnisse zum BIP-Wachstum zeigen, dass vor allem die im dritten Quartal schwachen Exporte das Wachstum in Deutschland gebremst haben. Vermutlich waren Schwierigkeiten mit der Umstellung der Abgastestverfahren für den Rückgang der Exporte um 0,9% zum Vorquartal maßgeblich. Dies wäre nur ein vorübergehender Belastungseffekt, allerdings dürfte darüber hinaus der globale Schwungverlust eine Rolle gespielt haben. Auch in Hinblick auf die anderen Komponenten bestätigte das Amt seine erste Einschätzung: So waren – wie im Rahmen der ersten Schätzung angedeutet – die privaten Konsumausgaben rückläufig (-0,3%). Bauinvestitionen (+0,9%) und Ausrüstungsinvestitionen (+0,8%) legten dagegen zu. Auch die Staatsausgaben stiegen leicht an (+0,2%). Auf die Frage, wie sich die Auslands- und die Inlandsnachfra-ge im vierten Quartal in Deutschland entwickelt, werden die Einkaufsmanagerindizes heute Hinweise geben. Der Dienstleistungsindex dürfte sich auf einem hohen Niveau – bei etwa 54 Punkten – halten. Der Index für das verarbeitende Gewerbe dürfte weiter zurückfallen – ein kräftiger Rückgang würde auf eine weitere Abkühlung der Exportnachfrage hindeuten.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Die Talfahrt an den europäischen Aktienmärkten hat sich gestern fortgesetzt. Nach schwächerem Beginn erholten sich die Kurse im Verlauf zwar, schlossen aber erneut im Bereich der Tagestiefstände. DAX und EuroStoxx 50 gaben im Gleichschritt letztlich 0,9% ab. Ohne Impulse von den US-Börsen blieben die Umsätze insgesamt gering. Die lediglich vier Gewinner im DAX führte FMC (+1,8%) an. Den Index nach unten drückten besonders Covestro (-3,8%), E.On (-2,0%) und Linde (-2,0%). Im Euro Stoxx 50 reichte die Spanne von Philips (+1,8%) bis zu Nokia (-2,1%) und dem italienischen Ölriesen ENI (-2,1%). Hintergrund war der erneut rückläufige Ölpreis, der bis zum Handelsschluss ca. 2% abgab. Der Preis pro Fass für die Sorte WTI fiel unter die 54-USD-Marke. Die US-Lagerbestände waren auf ein neues Jahreshoch geklettert. Ohne Angebotseinschränkungen durch die OPEC wird ein Überangebot befürchtet. Der Stoxx 600 Oil & Gas der größten europäischen Öl-Unternehmen ging um 0,8% zurück. In den USA blieben die Börsen gestern wegen Thanksgiving geschlossen. Börsentechnisch sieht es mit dem „Danke“ dieses Jahr eher begrenzt aus: An der Nasdaq ist vom einst satten Plus im Composite aktuell nur noch 1% Zuwachs seit 1. Januar übrig, der Nasdaq 100 steht immerhin 3% im Plus. Tiefrot dagegen die Jahresbilanz an den meisten asiatischen Aktienmärkten, wozu auch heute Verluste vor allem in China beitragen. In Shanghai liegen die Kurse gut 2% im Minus. In Japan ist die Börse wegen Thanksgiving heute geschlossen. Für die europäischen Märkte wird eine knapp behauptete Eröffnung erwartet. Aus technischer Sicht ist die Verteidigung der Jahrestiefs wichtig.
In den USA ist die Handelszeit heute verkürzt, weshalb der Umsatz dünn bleiben dürfte. Die Wall Street schließt um 19 Uhr unserer Zeit.