SBF sieht sich klar in der Spur
Die vergangenen Jahre bei SBF waren schwierig. Der Turnaround scheint beim Zulieferer für Schienenfahrzeughersteller aber inzwischen geschafft zu sein, auch wenn der Umsatz noch sinkt. Dafür schreibt die im m:access gelistete Gesellschaft wieder schwarze Zahlen. Zu den Kunden der Leipziger gehören unter anderem die Deutschen Bahn, Siemens, Alstom, Bombardier und die ÖBB. Diese ordern bei SBF Lichtsysteme, Belüftungssysteme, Signalbeleuchtung oder auch Deckensysteme. Der weltweite Markt für Bahntechnik hat ein Volumen von 183 Milliarden Euro, die jährliche Wachstumsrate beträgt fast 3 Prozent. Davon will SBF eine ganz kleine Scheibe abhaben.
Für Vorstand Rudolf Witt ist derzeit vor allem der britische Markt sehr interessant. Er spricht auf der m:access Konferenz der Börse München von einer „überproportional positiven Perspektive“. Dort gibt es einen hohen Modernisierungsbedarf, egal ob der Brexit kommt oder nicht. Man spricht von einem dreistelligen Milliardenbetrag bis zum Jahr 2027. Diese Perspektive ist für SBF so verlockend, dass man laut über die Gründung einer Gesellschaft auf der Insel nachdenkt.
Wachsen will SBF aber nicht nur im Vereinigten Königreich. Andere Länder sind ebenfalls interessant für den Zulieferer, der sich dabei durchaus sinnvolle Beteiligungen vorstellen kann, um das Portfolio zu erweitern. Witt deutet vor Investoren an, dass 2019 Neuigkeiten hinsichtlich eines Investitionsobjektes kommen können. Finanziert werden könnten solche Akquisitionen durch eine Kapitalerhöhung. Im kommenden Jahr könnte es eine solche Finanzierungsrunde geben. Bis zu 3,9 Millionen Aktien können ausgegeben werden, so groß ist das genehmigte Kapital. Eine solche Maßnahme würde auch den Streubesitz erhöhen, der derzeit bei rund 10 Prozent liegt. Für viele Anleger ist dies eine zu geringe Größe.
2018 dürfte der Umsatz bei SBF aber zunächst noch einmal sinken, 2017 lag er bei 19,5 Millionen Euro bei einem Gewinn von 1,36 Millionen Euro. Für 2018 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 16 Millionen Euro, bevor es 2019 wieder aufwärts geht. Dann stehen 18 Millionen Euro in der Prognose. Schon jetzt beläuft sich der Auftragsbestand für das kommende Jahr auf 16 Millionen Euro. In den Folgejahren will SBF beim Umsatz auf 20 Millionen Euro bzw. 23 Millionen Euro wachsen. Der Gewinn soll in dieser Zeit auch zulegen. Von 1,1 Millionen Euro (2018), soll das Plus bis 2021 schrittweise auf 1,8 Millionen Euro ansteigen.
All dies soll den Aktienkurs von SBF wieder in Schwung bringen. Dieser schwankte in den vergangenen zwölf Monaten zwischen 0,98 Euro und 1,84 Euro. Investoren, die für fünf Jahren bei SBF investiert haben, haben einen Kursrückgang um rund 75 Prozent erlebt. Bei SBF muss somit auch verloren gegangenes Vertrauen des Marktes wieder zurückgewonnen werden.