Steinhoff Aktie fällt deutlich: Von neuer Zuversicht aktuell nur wenig zu sehen
Nachdem die Steinhoff Aktie binnen weniger Tage von 0,071 Euro auf bis zu 0,247 Euro geklettert war, werden nun kräftig Gewinne mitgenommen. Bereits am Freitag ging es zur Sache: Nachdem das Unternehmen die Unterstützung der Gläubiger für die ausgehandelten Sanierungspläne gewonnen hatte und das Stillhalteabkommen in Kraft treten konnte, das war der Grund für die vorangegangene Erholungsbewegung, rauschte die Steinhoff Aktie wieder nach unten. Vom Freitagshoch bei 0,242 Euro ging es abwärts, heute wird bei 0,165 Euro ein neues Verlaufstief dieser Bewegung erreicht.
Allerdings kann die Zone rund um das Gap bei 0,168/0,174 Euro die Abwärtsbewegung vorerst aufhalten. Das Gap im Chart der Steinhoff Aktie ist geschlossen, aktuell liegt der Aktienkurs des Unternehmens bei 0,18 Euro zwar mit mehr als 11 Prozent im Minus, aber spürbar über dem Tagestief. Ob die Gewinnmitnahmen damit bereits beendet sind, bleibt abzuwarten. Vor allem um 0,197/0,202 Euro dürfte erster deutlicherer Widerstand aufkommen. Nach unten hin ist der Bereich zwischen 0,172/0,177 Euro und 0,165/0,168 Euro nun als erster Tradingsupport für die Steinhoff Aktie einzustufen.
Die alles entscheidende Frage: Wie wird sich Steinhoff sanieren?
Über den Tag hinaus wird die Tendenz bei dem Papier vor allem vom Sanierungsplan bestimmt werden (siehe Link weiter unten). Noch sind wenige Details bekannt, wie sich das hoch verschuldete Unternehmen wieder auf die Beine bringen will - und zwar so, dass nicht nur für die Gläubiger sondern auch für die Aktionäre Werte abfallen. Diese Unsicherheit prägt natürlich den Handel und lässt Trader zu schnellen Gewinnmitnahmen tendieren.
In der Zwischenzeit muss Steinhoff hohe Zinsen auf die Schulden akzeptieren, Beispiel Hemisphere: Die Tochter, in der vor allem österreichische Immobilien gebündelt sind, schiebt 750 Millionen Euro Schulden vor sich her, ein kleinerer Teil der milliardenschweren Gesamtverschuldung von Steinhoff. Der Kredit wird mit 10 Prozent verzinst, hinzu kommen 22,5 Millionen Euro als Prämienzahlung an die Gläubiger für die Verlängerung des Kredits auf das neue Fälligkeitsdatum: spätestens Ende 2021.