Steinhoff: Interessantes am Rande des Bilanzskandals
Die Krise bei Steinhoff sorgt in Südafrika, wo der Konzern seine operative Zentrale hat, längst für eine heftige Diskussion um Corporate-Governance-Standards. Dazu dürften auch aktuelle Nachrichten beitragen, die in erster Linie Steinhoffs Ex-CEO Markus Jooste betreffen, der Anfang Dezember von seinem Posten zurücktrat - die Nachricht brachte den Bilanzskandal erst richtig ins Rollen und ließ Steinhoffs Aktienkurs in die Tiefe stürzen.
Nun hat Jooste einem „Moneyweb”-Bericht zufolge Ärger mit einer südafrikanischen Barclays-Tochter. Diese hat die Liquidation von Mayfair Speculators beantragt. Die Firma ist Jooste zuzurechnen und ist unter anderem Eigentümer diverser Sportpferde, ebenso sollen Immobilien und ein Steinhoff-Aktienpaket zum Vermögen gehören. Interessant ist, dass Barclays in diesem Zusammenhang die Untersuchung einer Transaktion in Höhe von 1,5 Milliarden Südafrikanischen Rand erreichen will, die im August aus der Firma abgeflossen sind. Man sieht mit hoher Wahrscheinlichkeit einen möglichen Zusammenhang mit dem milliardenschweren Bilanzskandal bei Steinhoff, dessen CEO Jooste zu dem Zeitpunkt noch gewesen ist.
Noch am 18. September hatte Jooste in einem öffentliche Statement sämtliche Spekulationen um falsche Bilanzen bei Steinhoff öffentlich deutlich zurückgewiesen. Die Beschuldigungen seien unzutreffend, hieß es in einem Statement des Managers. Man habe die Bilanzen in Einklang mit allem maßgeblichen Regeln und nach bestem Wissen erstellt.