Nord LB – Deutscher Arbeitsmarkt: Erfolgsgeschichte hält an
Pünktlich zum Start des neuen Monats hat die in Nürnberg beheimatete Bundesagentur für Arbeit Zahlen zur Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes im Monat November vorgelegt. Demnach hat sich die Zahl der Arbeitslosen auch zuletzt weiter verringert. Den Statistiken der Bundesagentur zufolge sank die Anzahl der registrierten Arbeitslosen – bereinigt um saisonale Einflüsse – um 13.000 Personen. Auch auf die Arbeitslosenquote hatte dieser Rückgang leichten Einfluss. Die entsprechende Quote verbesserte sich auf 6,3%. Der Abbau der Arbeitslosigkeit hat sich damit am aktuellen Rand sogar noch einmal etwas beschleunigt. Vor dem Hintergrund der guten Vormonatsentwicklung hatten wir mit einer etwas schwächeren Entwicklung gerechnet. Insofern dürfen die guten Daten einmal mehr als positive Überraschung gewertet werden. Damit bleibt es bei dem sehr erfreulichen Bild, welches wir bereits seit geraumer Zeit vom hiesigen Arbeitsmarkt haben.
Bei den in der Öffentlichkeit stark im Fokus stehenden nicht-saisonbereinigten Zahlen kam es wie schon in den beiden Vormonaten zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahl. So registrierte die Bundesagentur im November gut 16.000 Arbeitslose weniger als im Vormonat. Mit aktuell 2,633 Millionen Arbeitslosen wurde die Marke von 2,7 Millionen wie bereits im Oktober unterschritten. Zwar hat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit nun etwas verlangsamt. Dies ist vor dem Hintergrund der allmählich einsetzenden „Wintermüdigkeit“ aber auch nicht ungewöhnlich. So sind derzeit 83.7000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Vorjahresmonat. Dieser Wert hat sich gegenüber dem Oktober leicht erhöht.
In das positive Gesamtbild fügt sich zudem die anhaltend hohe Zahl der offenen Stellen. Mit 610.000 ist diese annähernd so hoch wie im Vormonat. Entsprechend sehen wir auch weiterhin die Herausforderung, Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt effektiv und für beide Seiten zufriedenstellend zusammenzuführen. So bleibt festzuhalten, dass es in bestimmten Branchen – und auch Regionen – für die Unternehmen immer schwieriger wird, für offene Positionen geeignetes Personal zu finden. Auch wenn die in diesen Monaten in Deutschland ankommenden Flüchtlinge oftmals nicht sofort dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen können, liegt hier sicher eine der zentralen Antworten auf die Frage der Besetzung offener Stellen – nicht unbedingt heute, aber in der Zukunft.
Die Rahmenbedingungen für die deutsche Volkswirtschaft bleiben vor diesem Hintergrund günstig. Das hohe Beschäftigungsniveau sollte auch in den kommenden Quartalen wesentlicher Wachstumstreiber bleiben können. Ohnehin sind die Stimmungsindikatoren vor dem Hintergrund des positiv wirkenden Dreiklangs – schwacher Euro, niedrige Zinsen, günstige Rohstoffpreise – nach wie vor aufwärtsgerichtet, wie etwa die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe am heutigen Vormittag bestätigt. Umso schwer fällt es, Verständnis für den am Donnerstag wohl anstehenden Zinsschritt der EZB aufzubringen. Bundesbankpräsident Weidmann weist – fast schon gebetsmühlenartig – auf die Nebenwirkungen einer zu lockeren Geldpolitik hin. Gehört wird er, eine Mehrheit im EZB-Rat dürfte er gleichwohl kaum finden.
Fazit: Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich im November weiter verbessert. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote gab leicht auf 6,3% nach. In das positive Gesamtbild fügt sich die anhaltend hohe Zahl offener Stellen. Es bleibt festzuhalten, dass es in bestimmten Branchen und Regionen für die Unternehmen immer schwieriger wird, Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt effektiv und für beide Seiten zufriedenstellend zusammenzuführen.