Vonovia pokert um Deutsche Wohnen – platzt LEG-Kauf?
Der Konsolidierungsprozess auf dem deutschen Immobilienmarkt sorgt für Neuigkeiten rund um deutsche Wohnen. Eigentlich will die Gesellschaft einen Zusammenschluss mit LEG Immobilien, doch zuletzt gab es bereits Speulationen um ein Scheitern des Deals, wir berichteten. Das hat den DAX-Neuling Vonovia auf den Plan gerufen. Die Bochumer, besser noch unter dem alten Namen Deutsche Annington bekannt, haben nun ihrerseits ein Übernahmeangebot vorgelegt – allerdings für die Deutsche Wohnen.
„Vonovia bietet den Deutsche Wohnen-Aktionären 7 Vonovia-Aktien sowie eine Barzahlung von 83,14 EUR für 11 Deutsche Wohnen-Aktien“, so das Angebot der Bochumer an die Aktionäre der Deutsche Wohnen. Der Aufschlag auf den Kurs vom 8. Oktober liegt bei 9,8 Prozent, gegenüber dem Durchschnittskurse in den letzten drei Monate bei rund 11 Prozent. „Wir sind nach eingehender Analyse davon überzeugt, dass wir damit eine im Vergleich zur angekündigten Übernahmeofferte der Deutsche Wohnen für die LEG Immobilien attraktivere und strategisch sinnvolle Alternative anbieten können“, sagt Konzernchef Rolf Buch am Mittwoch. Der DAX-Konzern rechnet mit 84 Millionen Euro an Synergieeffekten, sollte die Übernahme zustande kommen. Unter anderem müssen die Vonovia-Aktionäre noch eine erforderliche Kapitalerhöhung genehmigen.
Vonovia-Vorstoß bei Deutsche Wohnen trifft auf Hürden
In einer ersten Reaktion auf die Nachrichten bestätigen die Experten der WGZ-Bank ihre Einstufung der Vonovia Aktie mit „Halten“ und einem Kursziel von 31 Euro. Es sei die größte Hürde, dass die Aktionäre von Deutsche Wohnen den Zusammenschluss mit LEG Immobilien ablehnen, heißt es.
Die Vonovia Aktie notiert am Mittwochvormittag bei 27,615 Euro mit 4,64 Prozent im Minus. Für den Anteilsschein der Deutsche Wohnen wurden zuletzt 24,435 Euro und damit 0,97 Prozent mehr als der gestrige Schlusskurs gezahlt. Bei LEG Immobilien fällt der Aktienkurs um 3,37 Prozent auf 70,49 Euro.