Deutsche Bank: Cryan spricht Klartext
Die Deutsche Bank hat am Donnerstag Quartalszahlen vorgelegt und dabei einen deutlichen Gewinnanstieg gemeldet. Der Quartalsüberschuss des DAX-notierten Bankkonzerns klettert von 238 Millionen Euro auf 818 Millionen Euro. Vor Steuern fällt das Plus allerdings deutlich geringer aus: Hier meldet die Deutsche Bank einen Anstieg von 0,92 Milliarden Euro auf 1,23 Milliarden Euro.
Die Gesamterträge hat das Unternehmen um 17 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro steigern können. Man habe hierbei vom Wachstum in allen Geschäftsbereichen und vorteilhaften Wechselkursbewegungen profitieren können, meldet der Konzern. Zugleich sind die Belastungen aus Rechtsstreitikeiten deutlich gestiegen und liegen bei 1,2 Milliarden Euro nach zuvor 0,47 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote beziffern die Frankfurter auf 11,4 Prozent.
Cryan kritisiert Kosten und rechtliche Probleme
Dem neuen Konzernchef John Cryan sind nicht nur diese Kosten ein Dorn im Auge. „Inakzeptabel hohe Kosten, anhaltend hohe Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten, zu bilanzintensive Geschäfte und insgesamt eine Rendite für unsere Aktionäre, die zu niedrig ist“, lautet ein Teil seines Fazits zu den heute vorgelegten Quartalszahlen. Der Klartext des Managers klingt nach weiteren Kostenkürzungen und Umstrukturierungen bei der Bank. Das Ertragswachstum sei solide ausgefallen, bilanziert Cryan allerdings auch. Dies verdeutliche „die grundlegende Stärke unseres Geschäfts und das Engagement unserer Mitarbeiter“. Cryan kündigt nun unter anderem den Abbau von Geschäften mit geringen Margen an, zudem sollen die Strukturen im Konzern vereinfacht werden.
Der Aktienkurs der Deutschen Bank reagiert auf die heutigen Konzernnews mit Gewinnen. Am Vormittag liegt das Papier bei 31,085 Euro mit 2,73 Prozent im Plus, das Tageshoch ist bei 31,335 Euro notiert. Mehr zu den charttechnischen Auswirkungen des heutigen Handelstages lesen sie am Freitagmorgen auf www.4investors.de.