Aixtron Aktie: Chance auf Doppelboden trotz schwacher Quartalszahlen
Ein riesiges Hin und Her herrscht am Dienstagvormittag rund um die Aixtron Aktie. Der Kurs des TecDAX-notierten Unternehmens schwankt im bisherigen Handel stark, nachdem die Aachener am Morgen Quartalszahlen vorgelegt haben – und mit denen sowie vor allem mit dem Ausblick des Konzerns weiß man an der Börse bislang nicht wirklich umzugehen. So pendelt die Aixtron Aktie im bisherigen Handelsverlauf zwischen 4,956 Euro und 5,416 Euro, gegen 11 Uhr liegt der Aktienkurs bei 5,03 Euro nahe Tagestief mit 4,73 Prozent im Minus.
Das große Problem der Börse: Hinter dem Ausblick auf 2015, den Aixtron heute bestätigt, steht ein großes Fragezeichen. 220 Millionen Euro bis 250 Millionen Euro wollen die Aachener im Gesamtjahr umsetzen. „Diese Prognose ist gestützt durch den Auftragsbestand“, melden die Westdeutschen. Doch der Teufel steckt im Detail: „Zudem beinhaltet die Prognose Lieferungen von AIX R6 MOCVD Anlagen, die vom Erreichen kundenspezifischer Meilensteine innerhalb der individuellen Qualifizierungsprozesse abhängen“, meldet Aixtron zudem. Im Klartext: Die Unsicherheiten um diesen Auftrag bestehen weiter. Zuletzt gab es immer wieder Spekulationen um eine mögliche Gewinnwarnung des Konzerns, eine Unsicherheit, die so erst einmal nicht weichen wird und heute für die starken Intradayschwankungen der Aixtron Aktie sorgt – daran ändert auch nichts, dass die TecDAX-notierte Konzern weiter prognostiziert, „die EBITDA Gewinnschwelle innerhalb des zweiten Halbjahres 2015 zu erreichen“. Dass Aixtron die Prognose nicht senkt, ist allerdings eine der positiven Überraschungen des heutigen Tages.
Aixtron Aktie lebt von Hoffnung auf Trendwende
Der Blick auf die Halbjahreszahlen zeigt, dass Aixtron im zweiten Halbjahr starken Schwung aufnehmen muss, um die Ziele zu erreichen. Das Geschäft der Aachener bleibt schwach. Nach sechs Monaten 2015 stehen bisher 80,7 Millionen Euro Umsatz und ein EBITDA-Verlust von 21,8 Millionen Euro in den Büchern. Während der Umsatz vom Vorjahreswert bei 90,1 Millionen Euro spürbar gefallen ist, hat sich der operative Verlust von zuvor 13,4 Millionen Euro erhöht. Vor Zinsen und Steuern meldet Aixtron einen Verlustanstieg von 21,5 Millionen Euro auf 26,7 Millionen Euro, unter dem Strich klettert der Halbjahresverlust je Aixtron Aktie von 0,21 Euro auf 0,25 Euro. „Im Rahmen der Qualifizierung unserer neuen MOCVD-Anlagengeneration AIX R6 arbeiten wir intensiv mit unseren Kunden zusammen. Dabei schlagen sich die spezifischen Zusatzkosten im nicht zufriedenstellenden Ergebnis des zweiten Quartals nieder“, sagt Konzernchef Martin Goetzeler am Dienstag.
Der Blick auf den Kursverlauf zeigt, dass die Aixtron Aktie mit dem heutigen Rutsch auf bis zu 4,95 Euro endgültig wieder in der wichtigen Unterstützungszone oberhalb von 4,88 Euro angekommen ist. Von dieser Marke ging es zuvor bis auf 5,60 Euro nach oben, das hat sich mittlerweile aber längst als typische Konsolidierung statt als Trendwende entpuppt. Die Supportzone um 4,88/4,95 Euro bleibt allerdings massiv, es bleibt abzuwarten ob sich die Aixtron Aktie stabil oberhalb dieser Marke halten kann. Gelingt dies und kommt anschließend eine Aufwärtsbewegung deutlicherer Art zustande, winken Chancen auf eine Doppelbodenformation. Mit dieser könnte die derzeit noch vorherrschende bearishe Trendausrichtung gedreht werden.