VP Bank – Griechenland: EU-Kommissionschef Juncker zeigt sich von der harten Seite
Die Pressekonferenz von Jean-Claude Juncker war mit Spannung erwartet worden, war sie doch eine erste Stellungnahme nach den Turbulenzen des vergangenen Wochenendes. Juncker ging zwar emotional auf das griechische Volk zu, doch gleichzeitig zeigt sich der Luxemburger auch unnachgiebig. Es wurde deutlich, dass bei einem „Nein“ der Griechen am kommenden Sonntag ein Euro-Austritt sehr wahrscheinlich wird. Der Kommissionschef unterstrich, dass ein „Nein“ auch ein „Nein“ gegenüber Europa sei. Es scheint also so, dass die Gläubiger Griechenlands bereit sind, auch den letzten Schritt zu gehen, d.h. einen Grexit zuzulassen.
Selbst die deutlichen Worte Junckers belasten den Euro nicht weiter. An den Devisenmärkten wird das harte Vorgehen der EU-Kommission positiv bewertet. Ein „fauler Kompromiss" mit Griechenland wäre wohl im Umkehrschluss negativ für den Euro.
Die Schweizerische Notenbank (SNB) gab derweil bekannt, dass sie über Nacht am Devisenmarkt interveniert hat. Die Furcht der eidgenössischen Währungshüter vor einer erneuten deutlichen Franken-Aufwertung ist groß. Doch wie das Verhalten des Euro gegenüber dem US-Dollar zeigt, muss ein möglicher Grexit nicht in einer automatischen Euro-Schwäche münden. Möglicherweise macht sich die SNB also zu große Sorgen.
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