DAX vor „Mini-Crash“ durch Griechenland-Krise?
Die Nervosität am Montagmorgen ist an der Frankfurter Börse spürbar, es ist mit deutlichen Kursverlusten beim DAX zu rechnen. Der Index war am Freitag mit 11.492 Punkten aus dem XETRA-Handel gegangen, vorbörslich liegt der wichtige Aktienindex des Frankfurter Aktienmarktes bei Indikationen knapp unterhalb der 11.000-Punkte-Marke. Hier finden Sie aktuelle Indikationen für den DAX.
Der Grund für den „Mini-Crash“, der sich am Montagmorgen andeutet, sind die geplatzten Verhandlungen zwischen Griechenland und dessen Geldgebern. Die Finanzhilfen für das Land werden Ende des Monats auslaufen, damit droht Griechenland die Pleite und ein mögliches Ausscheiden aus dem Euro – der sogenannte „Grexit“.
Die griechische Regierung reagiert mit Kapitalverkehrskontrollen sowie einer Bankenschließung auf die Entwicklungen. Damit soll ein Kollaps des griechischen Bankensystems verhindert werden, das weiter mit Notkrediten von der Europäischen Zentralbank in allerdings unverändert bleibender Höhe von 90 Milliarden Euro gestützt wird und unter einem massiven Liquiditätsabfluss leidet. Viele griechische Sparer heben in hohen Summen ihr Geld von den Konten ab, sodass Auszahlungen nun beschränkt wurden. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras ruft in der heftig angespannten Situation zur Ruhe auf – ob er gehört und ihm geglaubt wird, darf bezweifelt werden. „Geldeinlagen in griechischen Banken sind absolut sicher“, so Tsipras, der zudem betont, dass Gehälter und Renten garantiert seien. Die Banken sollen bis zum 6. Juli geschlossen bleiben – einen Tag nach dem geplanten Referendum, auf dem die Griechen über etwas abstimmen werden, was eigentlich gar nicht mehr auf dem Tisch liegt: Das Angebot und die Bedingungen der Gläubiger für weitere Finanzhilfen.
Auch für die anderen Börsen werden Kursverluste befürchtet. In Tokio gibt es bereits ein deutliches Minus beim japanischen Aktien-Leitindex Nikkei 225. Dagegen erwarten Experten steigende Notierungen beim Goldpreis.