National-Bank: Tagung der europäischen Staats- und Regierungschefs beginnt
Mit den Aussagen aus dem Protokoll der letzten Tagung des FOMC ist eine erste Leitzinserhöhung im Juni wohl in weite Ferne gerückt. Dadurch geht die Fed gerade aufgrund der Datenlange vom aktuellen Rand das Risiko ein, "far behind the curve" zu sein. Die Notenbanker hoffen darauf, dass sich die Konjunkturdaten insgesamt wohl wieder verbessern und dürften darauf setzen, dass die winterbedingte Schwäche im ersten Quartal des laufenden Jahres überwunden wird. An der Entwicklung des Arbeitsmarktes kann deren Zurückhaltung kaum noch liegen. Ob das Protokoll heute noch eine große Rolle spielen wird, ist zu bezweifeln, da ein Datenregen auf die Marktteilnehmer einprasseln wird. Los ging es bereits mit dem Einkaufsmanagerindex von HSBC für das verarbeitende Gewerbe in China. Er blieb erneut leicht hinter den Schätzungen zurück und liegt zudem nur noch etwas über 49 Punkten. Dadurch, dass er auf „Kontraktion“ steht, hoffen die Marktteilnehmer auf zusätzliche fiskal- und geldpolitische Stimuli. Heute Morgen werden die vorläufigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeite und das Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht. Gerade für die Peripherieländer – Ausnahme: Griechenland – sollten sie zeigen, dass die wirtschaftliche Aktivität an Dynamik gewinnt. Aus den Kernländern kann es dagegen durchaus die eine oder andere Enttäuschung geben. Im weiteren Verlauf sind dann die US-Daten zu beachten, insbesondere der Indikator der Philli Fed sowie die Aktivität am Immobilienmarkt. Sie sollten allesamt ganz erfreulich ausfallen. Daneben wird sicher das Protokoll der letzten Tagung des EZB-Rats sowie die Aussagen von Mario Draghi auf großes Interesse stoßen. Der EZB-Chef wird vermutlich einmal mehr betonen, dass die EZB das QE-Programm planmäßig durchziehen wird, was für weiterhin gute Unterstützung der Kurse für Staatsanleihen beitragen wird.
Vom beginnenden Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs sind hinsichtlich Griechenlands keine Entscheidungen zu erwarten. Die europäischen Spitzenpolitiker werden sich von den Drohungen aus Griechenland kaum beeindrucken lassen, dass das Land ohne zusätzliches Geld nicht in der Lage sein wird, die Kredite vom IWF im Juni zu begleichen, dafür aber Löhne und Pensionen auszahlen wird. Geld wäre wohl genug da, man muss es nur eintreiben. Immerhin soll die EZB das ELA-Volumen für griechische Banken wieder ausgeweitet haben, so dass es jetzt bei 80,2 Mrd. € liegen soll.
Angesichts der Daten sowie der politischen Ereignisse werden die Marktteilnehmer insgesamt eher zurückhaltend agieren. Das wird man bei den Anleiheemissionen von Spanien und Frankreich spüren. Der Bund Future dürfte gut behauptet eröffnen und sich dann zwischen 153,30 und 154,30 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,21 und 2,34% liegen.