Raiffeisen: Home Depot, Wal Mart, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die USA setzen heute die Datenreihe zum Immobilienmarkt weiter fort. Nach der gestrigen Veröffentlichung des NAHB Wohnungsmarktindex folgen heute die Wohnbaubeginne und Wohnbaugenehmigungen; von einem weiteren Anstieg ist auszugehen. Im Marktblickpunkt wird aber der ZEW Index für Deutschland und die Eurozone stehen. Die Umfragen dürften ihren Zenit vorerst überschritten haben. Nachdem die Zuversicht unter den befragten Finanzmarktteilnehmern in den ersten Monaten dieses Jahres ein ausgesprochen hohes Niveau erreicht hatte, wird sich der Saldo aus verbesserter und eingetrübter Einschätzung der Aussichten in den kommenden Monaten wohl nach unten entwickeln; eine Konjunkturbelebung wird dadurch nicht grundsätzlich in Frage gestellt.
Deutsche Staatsanleihen haben gestern wieder etwas schwächer tendiert. Die Sorge um Griechenlands Rückzahlung der nächsten IWF Kreditraten im Juni hat auch die Staatsanleihen aus den südeuropäischen Ländern der Eurozone etwas unter Druck gesetzt. Der EUR notierte zum USD wieder schwächer.
Am Primärmarkt der Eurozone emittierte gestern unter anderem Belgien Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 2,80 Mrd. Die Nachfrage nach den Anleihen mit Laufzeitende 2021, 2025 und 2028 war mit Bid/Cover Ratios von 1,29 bis 1,80 sehr solide. Die durchschnittlichen Emissionsrenditen legten im Vergleich zur letzten Emission vor allem im 10jährigen Segment deutlich zu (0,939 % zuletzt 0,343 %). Heute stehen am Primärmarkt lediglich Geldmarktpapiere von Spanien und vom ESM zur Emission an.
Aktienmärkte
Spekulationen über eine Verschiebung der Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed haben die Stimmung an der Wall Street gestern gestützt und sowohl dem Dow-Jones-Index als auch dem S&P-500 im Handelsverlauf zu neuen Allzeithochs verholfen. Die US-Berichtssaison neigt sich allmählich dem Ende zu und kann rückblickend positiv bewertet werden. Von den 465 Unternehmen aus dem S&P-500, welche bisher ihre Zahlen vorgelegt haben, konnten 72 % die Gewinnerwartungen übertreffen. Unter dem Strich steht bei diesen Unternehmen ein leichter Gewinnanstieg von im Schnitt 0,5 % zu Buche, womit die Erwartungen (Ergebnisrückgang von 5 %) klar übertroffen werden konnten. Vorbörslich werden heute der Einzelhändler Wal Mart und der Baustoffhändler Home Depot ihre Geschäftszahlen vorlegen. Europas Börsen entwickelten sich zum Wochenauftakt ebenfalls mehrheitlich positiv. Freundlich zeigten sich nach den vorangegangenen Gewinnmitnahmen vor allem die Autotitel. Auch global gesehen zeigten sich die Börsen insgesamt positiv. Lediglich der Energiesektor verbuchte aufgrund des Ölpreisrückgangs ein kleines Minus von 0,17 %. Aktuelle Futuresindikationen lassen für die europäischen Märkte einen positiven Handelsstart erwarten.
Credit
Wie gestern bekannt wurde, dürfte der französische Michelin-Konzern (A3/BBB+) eine EUR Anleihe platzieren, ein internationaler Investoren-Call soll demnächst stattfinden. Das Volumen von EUR Emissionen durch US Unternehmen steigt weiter. So emittierte McDonalds (A3/A-/BBB+) gestern drei EUR-Anleihe-Tranchen von in Summe EUR 2 Mrd. mit Fälligkeiten in 2019, 2022 und 2027. Auch United Technologies Corp. (A2/A/A) begab eine fix verzinste EUR 750 Mio. Anleihe (Kupon: 1,25 %, 2023, MS+57 BP) und refinanziert damit u.a. eine fällig werdende USD FRN.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Rückgang der Erzeugerpreisdeflation
- PL: Keine Überraschung auf dem Arbeitsmarkt erwartet
- RO: Besuch des IWF wird voraussichtlich heute beginnen
- RU: Staatshaushaltsdefizit bei 4,4% des BIP