Siemens steht unter Druck – Sondereffekte retten das Quartalsergebnis
Der Industriekonzern Siemens hat am Donnerstag Quartalszahlen vorgelegt und einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Den Auftragseingang beziffern die Süddeutschen mit 20,75 Milliarden Euro nach zuvor 17,86 Milliarden Euro. Den Umsatz hat der Konzern von 16,69 Milliarden Euro auf 18,05 Milliarden Euro gesteigert. Im industriellen Geschäft allerdings ist der Gewinn von 1,75 Milliarden Euro auf 1,66 Milliarden Euro gefallen. Unter dem Strich meldet Siemens einen Quartalsgewinn von 3,91 Milliarden Euro nach 1,15 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.
Der Zuwachs ist auf Sondereffekte zurückzuführen – unter anderem hatte Siemens sich von der Hörgerätesparte sowie den Anteilen an der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH getrennt. Der Gewinnrückgang im industriellen Geschäft dagegen ist vor allem auf die Sparte „Power and Gas“ zurückzuführen – hier hinterlässt der tiefgreifende Umbau in der weltweiten Energieerzeugung Spuren, auf die Siemens Kritikern zufolge viel zu langsam reagiert hat.
Siemens baut noch mehr Arbeitsplätze ab
Die Planungen für das Geschäftsjahr 201472015 bestätigt Siemens. Unter anderem will man im industriellen Geschäft eine Rendite zwischen 10 Prozent und 11 Prozent schaffen. Der Gewinn je Aktie soll um mindestens 15 Prozent steigen – allerdings stark durch Sondereffekte geprägt. Auf die weiter anhaltenden Schwierigkeiten in einigen Geschäftsbereichen reagiert Siemens mit zusätzlichen Kostensenkungen. Weitere 4.500 Arbeitsplätze sollen wegfallen, davon 2.200 in Deutschland. Mit diesen Maßnahmen sei „der strukturelle Umbau des Unternehmens in der Hauptsache abgeschlossen“, so Konzernchef Joe Kaeser.