Raiffeisen: Allianz, ArcelorMittal, Stada und Staatsanleihen im Blickpunkt
Durchwegs erfreuliche Konjunkturdaten in der Eurozone trieben gestern das Marktgeschehen: So hatte sich das Wirtschaftsvertrauen bei den Unternehmen im März stärker als erwartet auf 103,9 Punkte verbessert, der höchste Stand seit Juli 2011. Auch die Inflationsrate in Deutschland konnte nach dem Minus im Jänner mit + 0,1 % p.a. wieder in positives Terrain aufsteigen. In den USA enttäuschten hingegen die privaten Konsumausgaben: diese stiegen lediglich um 0,1 % p.m. Der Markt hatte sich mehr erwartet. Die Einsparungen aufgrund der gefallenen Energiepreise dürften offensichtlich in zusätzliches Sparen geflossen sein. In den USA stehen heute der Chicago PMI und das Verbrauchervertrauen des Conference Board im Mittelpunkt. Ersterer dürfte weiter gestiegen sein. Das Konsumentenvertrauen dürfte sich hingegen im Vergleich zum Vormonat leicht abgeschwächt haben. In der Eurozone ist die vorläufige Schätzung der Inflationsrate angesichts der oftmals geäußerten Deflationsbefürchtungen von Interesse. Im Jahresvergleich dürften die Konsumentenpreise für die Eurozone im März erneut gesunken sein, allerdings nur mehr in einem geringen Ausmaß. Am Primärmarkt emittierte gestern Italien Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 7,5 Mrd. Die Anleihen mit Laufzeit 2019, 2022 und 2025 waren 1,6, 1,27 und 1,45fach überzeichnet. Die durchschnittlichen Emissionsrenditen lagen zwischen 0,55 % und 1,34 % (im 5- und 10jährigen Bereich wurde ein Rekordtief erzielt).
Aktienmärkte
Mit deutlichen Zugewinnen konnten die US-Aktienmärkte den gestrigen Handelstag beschließen. Angeheizt wurde die positive Stimmung von mehreren Übernahmevorhaben im Pharmabereich. Zusätzlich stützten auch Spekulationen über Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Stimulierung der lokalen Wirtschaft. Uneinheitliche US-Konjunkturmeldungen traten dabei in den Hintergrund. Im Fokus der Übernahmen stand der Krankenversicherer UnitedHealth, welcher über die Übernahme des im Apothekenbereich tätigen Dienstleisters Catamaran plant. Der weltgrößte Generikakonzern Teva beabsichtigt die Übernahme des Biopharma-Unternehmens Auspex. Zudem beabsichtigt das irische Pharmaunternehmen Horizon den Kauf des US Wettbewerbers Hyperion Therapeutics. In Summe konnten alle im S&P 500 vertretenen Sektoren Zugewinne verbuchen. Leichte Gewinnmitnahmen prägten das Handelsgeschehen am japanischen Aktienmarkt. Investoren verhielten sich im Vorfeld einiger wichtiger Konjunkturdaten (z. B. der Tankan-Bericht der japanischen Notenbank) zurückhaltend. Ein Blick auf die derzeitigen Futures-Indikationen deutet auf einen positiven Handelsbeginn an den europäischen Aktienmärkten hin. Neben einigen Konjunkturdaten werden auch weiterhin die Verhandlungen mit Griechenland im Fokus stehen.
Credit
In einem ruhigen Marktumfeld haben gestern mehrere Non-Financial Unternehmen Anleihen begeben beziehungsweise angekündigt. Bayer hat eine Hybridanleihe (EUR 1,3 Mrd., Baa2/BBB, erster Call-Termin in 2022) zu einer Rendite von 2,45 % platziert. Das Orderbuch von EUR 5,5 Mrd. zeugt von einer hohen Nachfrage. Weiters hat auch die Allianz eine Nachranganleihe (EUR 1,5 Mrd., A2/A+, MS+165 BP) emittiert. ArcelorMittal (Baa1/BB/BB) hat in 2 Tranchen insgesamt EUR 900 Mio. (EUR 400 Mio.: 3J, 3M Euribor+203 BP; EUR 500 Mio.: 6J, MS+275 BP) begeben. Prysmian emittierte EUR 750 Mio. (kein Rating, 7J, MS+225 BP). Die nicht geratete Stada Arzneimittel AG plant die Emission einer 7-jährigen EUR Anleihe.
China
Chinesische Behörden verkündeten gestern eine Lockerung der dämpfenden Maßnahmen am Immobilienmarkt. So wird bei Käufen von Zweitwohnimmobilien nur mehr eine Anzahlung von 40 % anstatt 60 % fällig und Verkäufe von Wohnimmobilien werden steuerbefreit. Chinesische Aktien verbuchten heute morgen starke Gewinne sowohl am Festland wie auch in Hongkong.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: CZK in abwartender Haltung
- PL: Weiteres Mitglied des geldpolitischen Ausschusses gegen Reaktion auf starken PLN
- RO: NBR sollte Zinssenkungszyklus bei 2 % beenden
- RS: Neubelebung der Investitions-Substitutionsregelung
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Allianz.