National-Bank: Griechenlands Reformliste erneut unzureichend
Am Freitag gab es einmal mehr durchwachsene Konjunkturinformationen aus den USA. Entgegen der Erwartungen wurde das US-BIP für Q4 2014 doch nicht nach oben korrigiert. Allerdings ist bei Betrachtung der einzelnen Komponenten festzuhalten, dass gerade der private Verbrauch sehr stark ausfiel. Die sehr gute Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie die steigenden Immobilienpreise gepaart mit kräftig anziehenden Aktienmärkten hinterlassen ihre Wirkung. Immerhin legte auch der Stimmungsindikator der Uni Michigan im Vergleich zur Schätzung zu. Erwartungsgemäß brachte die Ansprache von Janet Yellen keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich einer einigermaßen exakten Terminierung des ersten Leitzinsschrittes. Letztlich spiegelte ihre Ansprache die letzte FOMC-Erklärung wider, nur mit anderen Worten. Zugleich machte die Fed-Chefin deutlich, dass die US-Notenbank das weltwirtschaftliche Umfeld im Blick behalten muss. Dabei dürfte sie insbesondere an die Aufwertung des US-Dollars gedacht haben. Insgesamt hat sie sich alle Optionen offen gelassen. Heute dürfte der PCE-Deflator einmal mehr zeigen, dass es weder De- noch Inflationsrisiken in den USA gibt. Ob sich die US-Konsumten im Februar tatsächlich ausgabenfreundlich gezeigt haben, ist wegen des Winterwetters zumindest anzuzweifeln, so dass man sich auf einen schwächer als erwarteten Anstieg einstellen sollte.
In Europa stehen mit den diversen Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission Indikatoren an, die die Entwicklung der vergangenen Monate bestätigen sollten: Die Euroland-Konjunktur befindet sich auf einem, wenn auch nach wie vor vergleichsweise schwachen Wachstumspfad. Daneben sind die vorläufigen deutschen Verbraucherpreisdaten für den noch laufenden Monat von Interesse. Die Teuerungsdynamik dürfte erneut gering gewesen sein. Zentrales Thema wird jedoch Griechenland sein. Die am Freitag vorgelegte Reformliste konnte nach weitergehenden Verhandlungen am Wochenende nicht überzeugen. Wieder wurden Nachbesserungen eingefordert, so dass Zeit verstreicht. Die Eurogruppe täte gut daran, die Freigabe der Stützungszahlungen erst dann zu veranlassen, wenn die Reformmaßnahmen das Gesetzgebungsverfahren in Griechenland erfolgreich durchlaufen haben, so dass die Umsetzung erfolgt.
Der Bund Future dürfte etwas leichter in die Vorosterwoche starten und im Tagesverlauf zwischen 157,80 und 158,95 notieren. Die Emissionen Italiens und Frankreichs werden problemlos aufgenommen werden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,88 und 2,12% liegen.