Raiffeisen: Ölpreis, Russland und Staatsanleihen im Blickpunkt
Nachdem heute in den USA nur die Verkäufe bestehender Wohnimmobilien veröffentlicht werden, steht morgen die Aufwärtsrevision des BIP für Q3 (von 3,9 auf voraussichtlich knapp über 4 %), ein recht guter Zuwachs bei den Auftragseingängen, starke Konsumausgaben und einige weitere Immobilienmarktdaten, auf dem Programm. In der Eurozone wird heute das Verbrauchervertrauen und morgen das belgische Unternehmensvertrauen und die französischen Konsumausgaben veröffentlicht – alles keine Daten, von denen vor Weihnachten eine relevante Marktbewegung zu erwarten ist. Morgen Abend kommt es im griechischen Parlament zum zweiten Wahlgang für den neuen Präsidenten – auch bei diesem ist noch mit keiner ausreichenden Mehrheit zu rechnen. Der dritte und letzte Wahlgang erfolgt dann am 29. Dezember – kommt es hier zu keiner Mehrheit müssen Neuwahlen des Parlaments (für das erste Quartal) ausgerufen werden, was einiges an kurzfristigen Turbulenzen für europäische Peripherie-Staatsanleihen auslösen könnte (vgl. Spezialpublikation vom 16. Dez.). Der Rohölpreis (Brent) konnte sich in den letzten Tagen um die USD 60 stabilisieren und handelt heute Morgen knapp über 62. Währungsseitig fiel EUR/USD am Freitag auf ein neues Jahrestief (1,222) und zeigt heute Morgen einen kleinen Rebound (1,225), während EUR/CHF die Überraschung vom Donnerstag offensichtlich schon wieder überwunden hat und inzwischen wieder (nur noch) um 1,203 handelt.
Aktienmärkte
Die US-Börsen haben am Freitag nicht mehr an die euphorische Stimmung der beiden Vortage anschließen können und deutlich an Dynamik eingebüßt. Allerdings im Wochenvergleich verbuchte der Dow Jones Industrials ein sattes Plus von 3,0 %, der S&P 500 von 3,4 % und die Technologiebörse Nasdaq stieg um 2,4 %. Bei den Einzelwerten stachen am Freitag besonders Chevron (+ 3,6 %) und Exxon Mobil (+2,7 %) hervor. Beide Titel profitierten von der deutlichen Erholung der Ölpreise. Weniger erfreulich verlief die Entwicklung der Nike-Aktie (-2,3 %) und dies obwohl im abgelaufenen Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn kräftig gesteigert werden konnten. Analysten stellte allerdings die Auftragslage nicht zufrieden. Nach anfänglichen Gewinnen präsentierte sich der japanische Aktienmarkt heute nahezu unverändert. Bei geringer Umsatztätigkeit gab es vor allem Gewinne bei den Energiekonzernen. Diese Woche stehen trotz der bevorstehenden Feiertage noch einige interessante Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks zur Veröffentlichung an. In Sachen Unternehmensveröffentlichungen (Ausnahme Walgreen am 23.12.) wird es über Weihnachten und Neujahr recht ruhig bleiben. Von dieser Seite sind also keine marktrelevanten Impulse zu erwarten. Weiterhin im Fokus wird die Entwicklung der Ölpreise sowie Meldungen aus Russland stehen. Aktuelle Futures-Indikationen lassen in Europa einen leicht positive Handelseröffnung erwarten.
Credit-Märkte
Moody’s hat den Ausblick des CMA CGM B2 Ratings auf positiv angehoben. British Telecom hat indes bekanntgegeben, dass das Unternehmen bis Ende Jänner etwa GBP 4 Mrd. emittieren möchte. Für Beginn des nächsten Jahres stehen noch folgende Emittenten in der Pipeline. TDC möchte eine EUR 500 Mio. Hybridanleihe auf dem Markt platzieren. Repsol und Saint-Gobain sind ebenso Kandidaten für eine Hybridanleihe. Altice muss den Kauf des Telekomunternehmens Oi finanzieren.
Zentral- und Osteuropa
- Jüngste kritische Entwicklungen in Russland veranlassen uns zur Abwärtsrevision der gesamtwirtschaftlichen Prognosen.
- Geschärfte EU/US Sanktionen gegen Krim, russische staatliche Kommission für die Ostukraine.
- Ukraine Rating-Herabstufung durch S&P auf CCC-, Belarus verstärkt Kapitalverkehrskontrollen.
- Slowenien mit stabilen Rating-Ausblick von S&P (A-), Bulgariens Rating von Fitch bestätigt.
- RUB stabilisiert sich auf schwachem Niveau, während der polnische Zloty (PLN) und der ungarische Forint (HUF) weiterhin schwächeln, TRY konnte sich etwas erholen.