Nord LB: US-BIP - Stabiler Aufschwung
In den USA wurden vor einigen Minuten Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts publiziert. Es handelt sich um die erste Veröffentlichung von Daten für das III. Quartal 2014. Diesen Angaben folgend lag das annualisierte Wirtschaftswachstum bei 3,5%.
Diese Entwicklung kann schon als leicht positive Überraschung gewertet werden. Beim Blick auf die Details mag man festhalten, dass sich der Konsum eine Spur stärker hätte präsentieren können und es beim Außenhandel dagegen eine recht erfreuliche Entwicklung gab. Stützend wirkte auch die staatliche Nachfrage. Allerdings sind die Daten – wie zum Beispiel die Erfahrungen mit den sukzessiven Anpassungen der vorläufigen BIP-Zahlen für das I. Quartal gezeigt haben –momentan noch so revisionsanfällig, dass man bei der Interpretation große Vorsicht walten lassen sollte.
Unserer Auffassung nach ist die zentrale Botschaft der heute veröffentlichten Zahlen, dass die US-Volkswirtschaft mittlerweile ein Wachstumstempo aufweist, welches auf dem Potentialpfad liegt (oder sogar ganz leicht darüber). Folglich hat der Aufschwung mit dem leichten Rückgang der Aufwärtsdynamik des BIP an Stetigkeit gewonnen – was mit einer erhöhten Stabilität einhergehen sollte.
Wir rechnen auch in den kommenden Quartalen mit ähnlichen Entwicklungen. Dabei dürfte der US-Verbraucher eine verlässliche Stützte des Wachstums in Nordamerika bleiben. Die inzwischen klar verbesserte Beschäftigungssituation (die sich auch aus den jüngsten Zahlen zur Entwicklung des Verbrauchervertrauens ablesen lässt) hilft an dieser Stelle natürlich ebenso wie der niedrige Ölpreis.
Fazit:
Das BIP-Wachstum in den USA präsentiert sich den vorläufigen Zahlen folgend im III. Quartal eine Spur freundlicher als erwartet. Die soeben gemeldeten Daten passen in der Summe sehr gut zu den gestern von den US-Notenbankern vorgenommenen Veränderungen am FOMC-Statement. Sollte es in den kommenden Wochen keine größeren negativen Überraschungen bei den zur Meldung anstehenden US-Wirtschaftsdaten geben, hat sich somit die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich das FOMC bereits anlässlich der Sitzung im Dezember dazu entscheidet, den Hinweis auf niedrige Leitzinsen für eine noch „beträchtliche Zeit“ zu streichen. Dies würde noch stärker für eine erste Anhebung der Fed Funds Target Rate im II. Quartal 2015 sprechen.