Lufthansa: Weitere Streiks bringen Gewinnziel in Gefahr
Schon 170 Millionen Euro Belastungen hat die Streikwelle in diesem Jahr der Lufthansa eingebrockt. Diese Zahlen meldet das DAX-notierte Unternehmen am Donnerstag im Rahmen der Quartalszahlen-Vorlage. Man halte dennoch am Gewinnziel fest, heißt es aus dem Lufthansa-Management. Eine Milliarde Euro will die Luftfahrtgesellschaft in diesem Jahr operativ verdienen – zumindest sofern es nicht zu weiteren Streiks kommt, was angesichts der verfahrenen Lage im Tarifstreit um die Altersregelungen für Piloten wohl kaum wahrscheinlich ist. Damit wachsen die Gefahren einer Gewinnwarnung bei der Lufthansa, deren Aktie am Vormittag deutlich unter Druck gerät und mit mehr als 4 Prozent im Minus notiert.
Der Kursverlust geht auch auf eine Gewinnwarnung für 2015 zurück. Bisher wollte der DAX-notierte Konzern den operativen Gewinn auf rund 2 Milliarden Euro verdoppeln, doch diesen Ausblick kassiert man ein. Das operative Ergebnis solle nun „deutlich über Ergebnis 2014“ liegen, heißt es von der Lufthansa.
Ursachen hierfür sind insbesondere sich allgemein abschwächende gesamtwirtschaftliche Wachstumsprognosen und damit einhergehend eine entsprechend negativere Einschätzung der zu erwartenden Erlösentwicklung als noch im Jahresverlauf. Ergebnisbelastend wirkt darüber hinaus ein stark steigender Pensionsaufwand durch den deutlich gesunkenen Rechnungszins. Aufgrund der aktuell starken Volatilität insbesondere in den für die Ergebnisentwicklung maßgeblichen Ölpreisen und den Euro- / US Dollar-Wechselkursen soll eine weitere Präzisierung der Prognose erst im neuen Jahr erfolgen“.Lufthansa in der Adhoc-Mitteilung vom 30. Oktober 2014
Lufthansa: Neunmonatsgewinn je Aktie fast verdoppelt
Für die ersten neun Monate dieses Jahres meldet die Luftfahrtgesellschaft am Donnerstag einen Umsatz von 22,62 Milliarden Euro nach 22,77 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis sei von 663 Millionen Euro auf 849 Millionen Euro gestiegen, teilt die Lufthansa mit. Der Konzerngewinn ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres von 247 Millionen Euro auf 482 Millionen Euro gestiegen. Beim operativen Cashflow allerdings meldet der DAX-Konzern einen Rückgang von 3 Milliarden Euro auf 2,05 Milliarden Euro. Je Lufthansa Aktie ist der Neunmonatsüberschuss auf 1,05 Euro nahezu verdoppelt worden. Man bewege sich in „einem schwierigen Marktumfeld mit harter Konkurrenz“, sagt Konzernchef Carsten Spohr am Donnerstag. Das Ergebnis sei solide ausgefallen. Es müsse nun gelingen, mit hohen Investitionen das Ergebnis zu verbessern.