National-Bank: QE3 ist beendet
Gestern Vormittag deutete der Lending Survey der EZB daraufhin, dass die Kreditnachfrage im Euroraum ganz langsam in Schwung kommt. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob diese zu adäquaten Konditionen befriedigt werden wird. Die EZB hat mit ihrer Politik jedenfalls sehr gute Rahmenbedingungen geschaffen. Das zentrale Ereignis war jedoch zweifelsohne die Erklärung der Fed nach der Tagung des FOMC. QE3 ist beendet, lautete die zentrale Botschaft. Zugleich zeigten sich die Notenbanker zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung der USA. Die positive Beurteilung der Perspektiven der Konjunktur hat wohl auch dazu beigetragen, dass zwei der drei Abweichler nun für die aktuelle Positionierung des Fed gestimmt haben. Beide kommen eher aus dem "hawkish"-Lager. Als Reaktion auf die Erklärung haben sich die Markterwartungen für die erste Leitzinsanhebung etwas nach vorn geschoben, liegen aber immer noch in Q3. Sollte sich die US-Konjunktur jedoch weiterhin so robust zeigen wie bislang und weitere Arbeitsplätze, vielleicht auch einmal mehr qualitativ hochwertigere, geschaffen werden, dürfte sich die Erwartung an den Zeitpunkt für die erste Leitzinsanhebung weiter in die von uns erwartete Richtung, Q2 2015, verschieben. Heute könnte die Fed-Chefin zumindest am Rande ihres Auftritts das Thema Konjunktur und Leitzins streifen.
Obwohl sich die Verarbeitung der Einschätzung der Fed auf den Märkten fortsetzen wird, wird man auf die Konjunkturdaten schauen. Immerhin steht die erste Schätzung für das Q3 US-BIP an. Das Wachstum sollte, glaubt man sowohl den harten Daten als auch den Stimmungsindikatoren im abgelaufenen Quartal kräftig ausgefallen sein. Außerdem dürfte der privaten Verbrauch gut in das laufende Quartal gestartet sein. Die Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission dürften sich stabilisiert haben. Und die spannende Frage für Deutschland lautet: Ist die schwächere konjunkturelle Entwicklung bereits auf dem Arbeitsmarkt angekommen? Die deutschen Preisdaten für Oktober könnten die Deflationsdebatte anheizen, sofern die Monatsrate negativ ist. Das dürfte aber vor allem auf rückläufige Energiepreise zurückzuführen sein.
Der Bund Future sollte erst einmal wenig verändert in den Handelstag starten und sich dann zwischen 149,70 und 150,80 seitwärts bewegen. Gegen Abend könnte aufgrund der Emission der 7jährigen US-Treasuries etwas Druck auf die Kursnotierungen aufkommen, während sich die italienischen Anleihen am Vormittag zwar zu etwas höheren Renditen als in den vergangenen Wochen gut platzieren lassen sollten. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,22 und 2,38% schwanken.