Nord LB – Philadelphia-Index: Expansion trotz Rückgang!
In den USA wurden soeben aktuelle Zahlen zur Entwicklung des Philadelphia-Indexes gemeldet. Der weithin beachtete regionale Stimmungsindikator ist im September leicht zurückgegangen und notiert nun bei 22,5 Punkten. Dennoch zeigt er einen nahezu unverändert dynamischen Aufschwung an.
Mit dieser Tendenz konnte gerechnet werden. Der identisch aufgebaute Empire State Manufacturing Survey aus New York hatte zu Wochenbeginn zwar mit einem Anstieg auf 27,5 Punkte ein positives Signal geliefert, doch erstens deuten beide regionalen Indikatoren nicht in jedem Monat immer in die gleiche Richtung und zweitens war der Philadelphia-Index bereits im August massiv angestiegen. Die beiden ersten für den laufenden Monat verfügbaren Stimmungsumfragen zeigen weiterhin mit klaren Werten über Null also eine überdurchschnittlich hohe Dynamik im verarbeitenden Sektor an.
Der Blick auf die Details der Zahlen aus Philadelphia offenbart ein gemischtes Bild. Der im Vormonat zu verzeichnende deutliche Rückgang des wichtigen Sub-Indexes „New Orders“ konnte sich stabilisieren. Diese Zeitreihe notiert nun bei 15,5 Punkten. Die Auftragsbücher der befragten Unternehmen haben sich also im September wieder mit etwas höherer Geschwindigkeit gefüllt.
Die beiden Arbeitsmarktkomponenten zeigten ein etwas widersprüchliches Bild: Dabei legte allerdings der Sub-Index „Beschäftigtenzahlen“ deutlich zu, der Index „Durchschnittliche Wochenstunden“ ging dagegen recht klar zurück. Positiv zu bewerten ist, dass sich beide Arbeitsmarktkomponenten weiter im positiven Bereich gehalten haben. Diese Entwicklung spricht zumindest für eine anhaltende Besserung der Beschäftigungssituation im Raum Philadelphia.
Widersprüchliches Bild bei den Arbeitsmarktkomponenten
Die „Prices Paid“ notieren etwas höher bei 27,0 Zählern. Die Einkaufspreise der Firmen ziehen also etwas stärker an. Die „Prices Received“ sind im Berichtsmonat September ebenfalls höher, notieren aber bei nur 8,8 Punkten. Der Preisüberwälzungsspielraum ist damit weiterhin recht gering.
Zu erwähnen ist das unverändert hohe Niveau des Indexes „General Business Activity in 6 Months“. Dieser ging zwar von 66,4 auf 56,0 Punkten zurück, bleibt aber weiterhin fast schon euphorisch hoch. Die Firmen blicken also mit großem Optimismus in die nähere Zukunft.
Fazit: Der Philadelphia-Index ist zwar leicht zurückgegangen, bleibt aber auf einem relativ hohen Niveau. Der verarbeitende Sektor in der Region Philadelphia ist damit von einer dynamischen Entwicklung geprägt. Die Einschätzung der Auftragseingänge stabilisierte sich, die Bewertung der Beschäftigungssituation bleibt vorsichtig optimistisch. Das hohe Niveau der Erwartungskomponente zeigt einen relativ starken Optimismus an. Diese Zahlen machen Hoffnung auf zumindest nicht schwache September-Zahlen zum ISM Einkaufsmanagerindex, der allerdings erst in zwei Wochen veröffentlicht wird.