Saxo Bank: Bulle oder Bär? Schottland-Referendum rückt die britische Währung in den Fokus
„Ich frage mich, wer überhaupt in diesem Marktumfeld mit dem britischen Pfund (GBP) handelt“, sagt Nick Beecroft, Senior Market Analyst bei der Saxo Bank. „Erfahrene Trader wittern aktuell sicher eine gute Chance. Die große Mehrheit jedoch steckt am letzten Tag der Wahl-Kampagne in einer Zwickmühle“, so Beecroft weiter.
Die Absicherungen gegenüber einem positiven Ausgang der Unabhängigkeitswahl in Schottland seien sprunghaft angestiegen, nachdem die implizierte Volatilität des GBP gegenüber dem US-Dollar auf Zwei-Wochen-Sicht um 12 Prozent zugelegt habe. „Ein negativer Ausgang der Wahl könnte ein Loch in den Geldbeutel der Anleger reißen, wenn sie nicht vorsichtig sind“, sagt Beecroft.
In diesem Umfeld sei das GBP gegenüber dem USD auf ein Zehn-Monatstief gesunken und sogar der GBP/EUR-Kurs habe in der vergangenen Woche eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Auf Monatssicht sei die implizierte Volatilität des GBP sogar auf ein 14-Monats-Hoch gestiegen. Sollten die schottischen Wähler gegen die Unabhängigkeit stimmen, könnte der GBP wieder auf einen Kurs von 1,6500 USD und sogar noch höher klettern. „Wenn GBP-Bullen je auf ein Signal gewartet haben, wäre dieses ein ziemlich Sicheres. Trotzdem bereiten sich Anleger mit Risikopositionen auf eine eventuelle Unabhängigkeit Schottlands vor“, verdeutlicht Beecroft. Bei diesem Szenario erscheinen Absicherungspositionen gegenüber einer Auflösung der Union als eine günstigere Option.
Eines sei jedoch sicher: Das GBP werde auf jede weitere Umfrage oder Marktbewegung im Umfeld der Wahl am 18. September 2014 reagieren. „Eine spürbare Verlagerung auf die Pro-Seite könnte das GBP weiter abwerten. Aber auch eine Erholungs-Rallye im Falle eines negativen Ausgangs der Wahl könnte nur von kurzer Dauer sein, schließlich stehen 2015 Unterhauswahlen und ein mögliches Referendum über die EU-Mitgliedschaft in Großbritannien an“, sagt Beecroft abschließend.
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