Paion-Aktie: Heftig, heftig...!
Dass die Paion-Aktie gegen Mittag mit überschaubaren 2,68 Prozent im Plus liegt bei knapp 3,07 Euro, lässt die aktuellen Ereignissen bei der Biotechaktie weitaus weniger spektakulär erscheinen als sie eigentlich sind. Tatsächlich hat das Papier heute Morgen in der Spitze im XETRA-Handel knapp 3,20 Euro erreicht – am 5. September gab es den TecDAX-Kandidaten noch zu Kursen um 2,40 Euro, seitdem konnte der Paion-Aktienkurs in der Spitze rund ein Drittel an Wert zulegen.
Es sind heftige Ausschläge, die die Biotechaktie vollzieht, begleitet von enorm emotionalisierten Schlagzeilen in der Börsenpresse. Von einer eventuellen Verzehnfachung auf 30 Euro ist die Rede, ein sicherlich extrem streitbares Kursziel, „Stroh im Kopf“ der Börsianer, ätzen Redakteure an anderer Seite des Internets – es ist eine völlig unnötig emotionalisierte Begleitmusik einer Aufwärtsbewegung, die in den Wochen zuvor in einer langen Bodenbildung der Paion-Aktie oberhalb von 2,23 Euro bzw. bei 2,34/2,38 Euro gänzlich unspektakulär mit geringsten Umsätzen und wenig Volatilität vorbereitet wurde. Wir hatten bereits Ende August in Aussicht gestellt, dass dies nur eine vorübergehende Phase sein wird und die Paion-Aktie zu alter Volatilität zurückfindet.
Mit dem Anstieg über charttechnische Hürden bei 2,54/2,58 Euro und 2,65/2,70 Euro war es dann vorbei mit der Ruhe bei der Biotechaktie, zumal wie erwartet Volatilität und Marktvolumen in den Handel mit dem TecDAX-Kandidaten Paion zurück gekehrt sind. Nach der „Sommerpause“ ist der eruptive Ausbruch nun keineswegs so überraschend, wie er an mancher Stelle dargestellt wird. Die Charttechnik gab erste Hinweise, nun springen die bei Paion allgegenwärtigen Börsenzocker auf, treiben das Papier in die Höhe, nehmen aber auch schnell einmal Gewinne mit. Die Emotionalität, mit der gehandelt wird, passt zu den schrill-laut kreischenden Schlagzeilen in den Medien.
2014 und 2015 stehen wichtige Remimazolam-News an!
Schaut man auf die fundamentalen Werte des Biotechtitels, so kann man wesentlich weniger emotionalisiert an die Sache herangehen. Eine mögliche TecDAX-Aufnahme im März kommenden Jahres – sofern sich der Paion-Aktienkurs weiter positiv entwickelt – ist da fast noch die Nachricht mit den geringsten Auswirkungen. Wichtiger ist, was operativ mit dem Narkosemittelkandidaten Remimazolam passiert: Der hat in Japan das komplette klinische Entwicklungsprogramm durchlaufen. Nun warten Anleger ungeduldig auf den Zulassungsantrag, den Paions Partnerkonzern Ono Pharma stellen wird. Der genaue Zeitpunkt ist unklar, noch 2014 soll es passieren, so die bisherige „Roadmap“. Dass man aus Fernost nichts zu Remimazolam hört, macht die Anleger trotz des erfolgreich abgeschlossenen klinischen Entwicklungsprogramms nervös. Hinzu kommen 2014 und 2015 die klinischen Test der abschließenden Phase 3 mit Remimazolam in Europa und den USA – die beiden wichtigsten Märkte für das Mittel, wenn es den Sprung an den Markt schafft.