Bilfinger im Koch-Chaos: Dritte Enttäuschung in Folge
Zwei Gewinnwarnungen haben Bilfinger-Chef und Ex-Politiker Roland Koch den Job gekostet. Kaum ist der Manager beim MDAX-Konzern von Bord, zeigt sich, dass die Geschäfte noch schlechter verlaufen als dies unter der Koch-Führung eingeräumt wurde. Bilfinger muss erneut eine Gewinnwarnung aussprechen, rechnet nun mit einem operativen Gewinnrückgang auf Basis des bereinigten EBITA aus fortzuführenden Aktivitäten von 419 Millionen Euro auf mindestens 270 Millionen Euro. Zudem erwarte man „ein bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten von mindestens 160 Millionen Euro“, so das Unternehmen – 2013 hatte man hier noch 255 Millionen Euro verdient. Auf Polen-Aktivitäten im Bereich der Windenergie schreibt Bilfinger 30 Millionen Euro ab. Unverändert bleibt dagegen die Prognose für die Gesamtleistung, die 2014 bei 7,7 Milliarden Euro liegen soll.
Die letzte Gewinnwarnung von Bilfinger ist gerade einmal einen Monat her. Im Zuge der Meldung Anfang August hatte das Unternehmen unter der Koch-Führung einen Gewinn zwischen 205 Millionen Euro und 220 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA zwischen 340 Millionen Euro bis 360 Millionen Euro angekündigt – Summen, die nun doch noch einmal deutlich unterschritten werden.
Zur Begründung für die erneute Gewinnwarnung muss unter anderem die Marktschwäche im Energiesektor herhalten, zudem entfalte die Restrukturierung erst 2015 volle Wirkung, meldet das Unternehmen am Donnerstag. „Die mittelfristigen Aussichten für das Unternehmen wird der Vorstand wie angekündigt im Bericht zum dritten Quartal 2014 erläutern“, kündigt Bilfinger zudem an.
Der Bilfinger-Aktienkurs stürzt im heutigen Handel erneut ab: Gegen 10 Uhr liegt der Aktienkurs mit mehr als "/image/pfeil-unten.png" alt="Aktienkursverluste" title="Aktienkursverluste" class="pfeile" /> 10 Prozent im Minus bei 53,34 Euro.