RZB: Deutsche Bank, Ebay, Bank of America und Janet Yellen im Blickpunkt
Die gestrigen vorläufigen Veröffentlichungen der Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, Deutschland und Frankreich wiesen wie erwartet Rückgänge aus, lediglich der Dienstleistungssektor in Frankreich konnte anders als vom Konsens unterstellt zulegen. EUR/USD und deutsche Staatsanleiherenditen legten in der Folge leicht zu. Trotz besser als erwartetet ausgefallener Vorlaufindikatoren in den USA (PMI Verarbeitendes Gewerbe, Philadelphia Fed Index) verzeichnete der EUR gegenüber dem USD am Nachmittag weitere Zugewinne. Die Tatsache, dass heute sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks keine relevanten Datenveröffentlichungen auf dem Programm stehen, wird die Marktteilnehmer noch gespannter auf die heute Nachmittag anstehende Rede von Fed-Chefin Yellen auf der Kansas City Fed Konferenz in Jackson Hole blicken lassen, nachdem das am Mittwochabend veröffentlichte FOMC-Sitzungsprotokoll einen „hawkishen“ Unterton enthielt. Während am Primärmarkt heute keine Emissionen geplant sind, erwägt Portugal nach Aussagen von Vertretern der portugiesischen Schuldenfinanzierungsagentur im Herbst die Begebung einer neuen Anleihe mit 15 Jahren Laufzeit. Bei insgesamt leicht rückläufigen Risikoaufschlägen in der Peripherie war Portugal gestern der Outperformer. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen erreichte mit 3,21 % den tiefsten Wert seit September 2005.
Aktienmärkte
Auch aufgrund eines signifikanten Anstiegs bei der Schnellschätzung zum Markit Einkaufsmanagerindex (höchster Stand seit dem Frühjahr 2010) fester präsentierten sich gestern die wichtigen US-Aktienindizes. Nach der Einigung auf eine Rekordstrafe von USD 16,7 Mrd. stark zulegen konnte dabei die Bank of America. Hier setzen die Investoren darauf, dass nun alle Altlasten vom Tisch sind und das Kreditinstitut nun wieder nachhaltig Gewinn erwirtschaftet. Auch Hewlett-Packard legte kräftig zu, nachdem das Unternehmen das erste Mal nach zwölf Quartalen wieder ein Umsatzwachstum vorlegen konnte. Das Online-Auktionshaus eBay profitierte hingegen von Gerüchten, wonach der Bezahldienst Paypal abgespalten werden könnte. Mehrheitlich mit Kursaufschlägen notierten heute asiatische Leitindizes. Das gilt allerdings nicht für die japanischen Benchmarks. An den europäischen Börsenplätzen ist mit einem Blick auf die aktuellen Futures-Notierungen von einer wenig veränderten Handelseröffnung auszugehen. Heute stehen keine wichtigen Unternehmensergebnisse oder Wirtschaftsindikatoren auf der Agenda, daher wird sich der Fokus der Aktieninvestoren ebenso auf die Rede von Fed-Präsidentin Yellen richten.
Credit-Märkte
An den CDS Märkten wurden die leicht rückläufigen PMI Zahlen für die Eurozone aufgrund der verstärkten Erwartungshaltung einer weiterhin expansiven Geldpolitik positiv aufgenommen. Die Sommerpause am EUR Primarmarkt neigt sich dem Ende zu. Gestern hat Volvo die 2019 fällige Anleihe um EUR 300 Mio. (Baa2/BBB, MS+55 BP) aufgestockt. Daneben hat auch die Deutsche Bank die 2019 fällige Senior Anleihe (A3/A/A+,3M Euribor+52 BP) um EUR 700 Mio. aufgestockt.
Zentral- und Osteuropa
- Infolge des Rücktrittsangebots des ukrainischen Wirtschaftsministers Pavlo Sheremeta und den anhaltenden Kämpfen in Donetsk setzte sich der Abwertungspfad der ukrainischen Hryvnja fort.
- Der CEE-Eurobond- und Lokalwährungsanleihenmarkt sollte relativ stabil bleiben, da die niedrigen Renditen auf sichere US-Treasuries und deutsche Bundesanleihen Investoren zurück in die höher rentierenden Schwellenländer drängen.
- Nach den gemäßigten Kommentaren von Zentralbankern erfuhren polnische Staatsanleihen gestern einen moderaten Aufschwung.