National-Bank: Stimmung bei den Unternehmen in Europa und den USA besser als erwartet
Abgesehen von dem Einkaufsmanager aus China fielen die übrigen gar nicht einmal so schlecht aus. Dass der aggregierte Einkaufsmanagerindex für den Euroraum leicht unter den Schätzungen lag, sollte nicht überbewertet werden. Die entscheidende Botschaft lautet: Die Zeichen im Euroraum stehen in den kommenden sechs Monaten immer noch auf Wachstum. Dass das Wachstum auf wackeligen Füssen steht, ist keine Neuigkeit. Schließlich gibt es insbesondere in zwei Ländern des Euroraums kaum Fortschritte bei strukturellen Reformen. Das Problem dabei ist, dass es sich mit Frankreich und Italien um die zweit- bzw. drittgrößte Volkswirtschaft des Währungsraums handelt. Außerdem sind die Werte vor dem Hintergrund des Wehklagens über die gegen Russland verhängten Sanktionen sowie Moskaus Reaktionen immer noch als "gut" einzustufen. Sollten sich die europäischen Einkaufsmanagerindizes auf dem aktuellen Niveau oder leicht darunter in den kommenden Monaten stabilisieren, so darf man mit einem, wenn auch nicht sonderlich starken Wachstum im Euroraum rechnen. Am Nachmittag gab es dann noch überraschend gute Nachrichten aus den USA. Dass sich die Lage am Immobilienmarkt verbesserte, kommt nicht ganz überraschend, denn bereits vorher gab es einige Nachrichten, die auf eine Stabilisierung der Aktivität in diesem Segment hindeuteten. Außerdem dürften die rückläufigen Renditen auf die Hypothekenzinsen in den USA durchgeschlagen sein, so dass Wohneigentum billiger zu finanzieren ist. Die Überraschung war jedoch der Philly Fed Indikator. Er ging nicht wie von den Marktakteuren erwartet zurück, sondern stieg deutlich an. Die Mehrheit der US-Indikatoren deutet auf ein ordentliches Wirtschaftswachstum in den USA hin.
Leitzinserhöhung eine Konsequenz aus der Einleitung des QE-Politikwechsels
Was macht die US-Notenbank daraus? Dem Protokoll der letzten FOMC-Tagung ist zu entnehmen, dass die Einschätzungen der einzelnen Notenbanker divergieren. Daher wird der Auftritt von Janet Yellen in Jackson Hole heute mit Spannung erwartet. Dass sie jedoch von ihrer allgemein bekannten Einstellung abweichen wird, ist nicht zu erwarten, auch wenn in Jackson Hole schon mal der eine oder andere Politikwechsel der Fed eingeleitet wurde. Diesen Politikwechsel muss sie sowieso nicht mehr einleiten, denn mit der planmäßig verlaufenden Reduzierung des QE-Volumens ist er bereits erfolgt. Dass irgendwann Leitzinserhöhungen folgen, ist nur eine weitere Konsequenz aus der Einleitung dieses Politikwechsels. Hinsichtlich eines Zeitpunktes für die erste Leitzinserhöhung wird es keine neuen Informationen geben - "datenabhängig". Daneben wird sich Mario Draghi äußern. Er wird ebenfalls keine neuen Hinweise zur Geldpolitik der EZB geben, schon gar nicht darüber, wann und wie ein europäisches QE-Programm eingesetzt werden kann.
Der Bund Future sollte heute wenig verändert in den Handelstag starten. Gegen Abend dürfte es dann zu Gewinnmitnahmen kommen, da die Marktteilnehmer insgesamt vorsichtig agieren und im Zweifel ohne Positionen ins Wochenende gehen werden. Es könnte ja neue Entwicklungen im Ukrainekonflikt geben. Der Bund Future solle sich zwischen 149,60 und 150,70 bewegen Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,36 und 2,52 % liegen.