Heidelberger Druck: Kaufsignale und Kaufempfehlungen – alles gar nicht so schlimm?
Die heutigen News von Heidelberger Druck kommen an der Börse nicht besonders gut an. Die Aktie des Druckmaschinenbauers aus Heidelberg fällt im Tagesverlauf deutlich. Es sind die Zweifels ohne nach wie vor vorhandenen Schatten in der Quartalsbilanz des SDAX-Konzerns, die im heutigen Handel den Kurs drücken und die Fortschritte bei Heidelberger Druck überlagern – diese sind ebenso vorhanden. Gegen 13:30 Uhr notiert der Aktienkurs der Gesellschaft bei 2,337 Euro, ein Minus von 3,03 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs. Das Tagestief wurde bisher bei 2,24 Euro notiert.
Der Blick in die Quartalsbilanz: Heidelberger Druck meldet für das erste Viertel des Geschäftsjahres 2014/2015 einen Umsatz von 435 Millionen Euro nach 504 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Rückgang fällt stärker als von einigen erwartet aus, so hatten sich unter anderem die Analysten bei Kepler Cheuvreux von den Süddeutschen mehr erhofft. Heidelberger Druck führt den Rückgang unter anderem auf Währungseffekte und eine Abkühlung des Geschäfts in der Region Asia/Pacific zurück. Die Quartalsergebnisse verbessern sich leicht, liegen aber weiter in den roten Zahlen. Vor Zinsen und Steuern fällt der Verlust des SDAX-Konzerns von 20 Millionen Euro auf 11 Millionen Euro, unter dem Strich reduziert man das Defizit von 38 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro. Die Nettofinanzschulden beziffert der Druckmaschinenbauer auf 297 Millionen Euro nach zuvor 258 Millionen Euro, man liege damit aber auf einem niedrigen Niveau, so Heidelberger-Finanzchef Dirk Kaliebe am Mittwoch.
Heidelberger Druck erzielt kleinen operativen Gewinn
Dass man auf EBITDA-Basis einen kleinen Gewinn von 6 Millionen Euro erzielt hat, sorgt für Optimismus im Management. Konzernchef Gerold Linzbach führt dies auf Effizienzsteigerungen zurück. „Durch die Neuaufstellung unseres Portfolios werden wir die Profitabilität kontinuierlich weiter verbessern“, kündigt der Manager an. Zuletzt hatte der Konzern sich von Problembereichen getrennt, so wurde zum Beispiel die verlustbringende Sparte Postpress veräußert. Auf der anderen Seite wurden Zukäufe getätigt, um margenstarke Bereiche auszubauen, so hat man zum Beispiel die Schweizer Gallus Holding AG komplett übernommen und weitere Zukäufe angekündigt.
Für das laufende Jahr peilt Heidelberger Druck derzeit einen Umsatz auf dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres an. Die Profitabilität soll sich weiter verbessern, nachdem die Heidelberger 2013/2014 wieder einen kleinen Gewinn unter dem Strich erzielen konnten. Es sei das Ziel für dieses Geschäftsjahr, sich „dem mittelfristigen Ziel von mindestens 8 Prozent operativer Marge gemessen am EBITDA weiter anzunähern und trotz der erhöhten Zinsaufwendungen für die Finanzschulden eine Steigerung des Ergebnisses nach Steuern zu erzielen“, kündigt der Konzern am Mittwoch an.
Einige Kaufempfehlungen für die Aktie von Heidelberger Druck
Die ersten Reaktionen auf die Heidelberger-Zahlen von Analystenseite sind nicht so schlecht, wie es die zwischenzeitliche Entwicklung des Aktienkurses vermuten lässt. Equinet bestätigt die Kaufempfehlung für die Heidelberger-Aktie, von Kepler kommt ein Kursziel für das SDAX-Papier von 3,50 Euro und ebenfalls eine Kaufempfehlung. Umsatz und operativer Verlust seien geringer als erwartet ausgefallen, kommentieren die Experten. Ebenfalls „Buy“ mit Ziel 3,50 Euro lautet das Urteil der Commerzbank-Analysten für die Aktie von Heidelberger Druck. Man sieht in der Quartalsbilanz aufgrund der üblichen saisonalen Schwäche des ersten Quartals keine besonders wichtigen Nachrichten.
Derweil generiert die charttechnische Lage der Heidelberger-Aktie interessante Signale. Im heutigen XETRA-Handelsverlauf ist das Papier von der Unterstützungszone oberhalb von 2,19/2,21 Euro nach oben abgeprallt – ein antizyklisches Kaufsignal, das die Kaufempfehlungen der Analysten begleitet. Vom Tagestief bei 2,24 Euro geht es spürbar nach oben, zwischenzeitliche Tagesverluste werden reduziert. Zuletzt war der Heidelberger-Aktienkurs an einer Widerstandszone um 2,47/2,52 Euro nach unten abgeprallt. Die beiden genannten Kurszonen dürften für die weitere Tendenz beim Aktienkurs des SDAX-notierten Titels eine wichtige Signalfunktion haben.