Epigenomics: Taapken bleibt für Zulassung des Darmkrebstests optimistisch
Zuletzt war es ruhig geworden um Epigenomics, nachdem die US-Zulassungsbehörde FDA vom Biotechkonzern für eine Zulassung des Darmkrebstests Epi proColon weitere Daten verlangt und die Aktie damit auf Talfahrt geschickt hat. Längst allerdings hat sich die Epigenomics-Aktie an der 3-Euro-Marke stabilisieren können und die Aufregung gelegt. Am Dienstagvormittag kann der Titel sogar deutlich steigen, nachdem das Unternehmen die Halbjahresbilanz vorgelegt hat. Im bisherigen Handelsverlauf klettert die Epigenomics-Aktie bis auf knapp 3,45 Euro und notiert gegen 9:48 Uhr bei 3,38 Euro mit 3,52 Prozent im Plus.
Von den Berlinern kommen zudem optimistische Aussagen: „Obwohl die Antwort der FDA auf unseren Antrag unerwartet war, sind wir heute mehr denn je davon überzeugt, dass die Marktzulassung für unseren anwenderfreundlichen blutbasierten Test für die Darmkrebs-Früherkennung sehr wahrscheinlich erteilt wird. Es wird unseres Erachtens letztlich nur eine Frage der Zeit sein bis wir die zusätzlich von der FDA geforderten Daten vervollständigen können“, sagt Epigenomics-Chef Thomas Taapken. Wann indes die zusätzlichen Daten tatsächlich vorliegen und an die FDA weitergegeben werden können, steht noch nicht fest. Nach der FDA-Entscheidung im Juni hatte es zunächst reichlich bedenken gegeben, ob der Test überhaupt zugelassen wird. Dieser Zweifel des Marktes scheint sich langsam zu zerstreuen.
Kapitalbedarf bei Epigenomics zeichnet sich ab
Die Halbjahresbilanz der Berliner weist indes keine Besonderheiten auf. Der Umsatz ist von knapp 0,7 Millionen Euro auf 0,81 Millionen Euro geklettert, der operative Verlust hat sich dagegen leicht von 3,3 Millionen Euro auf 3,6 Millionen Euro erhöht. Unter dem Strich meldet Epigenomics einen Halbjahresverlust von 4,1 Millionen Euro nach 3,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Verlust je Epigenomics-Aktie klettert nur leicht um einen Cent auf 0,30 Euro, was allerdings auch an einer erhöhten Aktienzahl im Vergleich zum 30. Juni des vergangenen Jahres liegt.
Wichtig ist zudem die Liquiditätslage der Gesellschaft, nachdem eine ausgegebene Wandelanleihe derzeit nicht gewandelt wird, weil die Epigenomics-Aktie weit unter dem Wandlungspreis liegt. Per Ende Juni beziffern die Berliner die liquiden Mittel auf 6,8 Millionen Euro nach 8 Millionen Euro zum Jahresende 2013. Im Gesamtjahr rechnet man mit einem Barmittelverbrauch von bis zu 8 Millionen Euro, womit zusätzlicher Geldbedarf absehbar ist. „Angesichts der unerwarteten Verzögerung der US-Zulassung wird Epigenomics alle für das Unternehmen in Frage kommenden strategischen Optionen sorgfältig prüfen und gegebenenfalls nutzen“, so Epigenomics mit Blick auf eine Kapitalerhöhung als eine der denkbaren Optionen. Für das Jahr 2014 erwartet das Biotechunternehmen zudem einen Umsatz, der leicht über dem Vorjahreswert liegen soll. Beim Verlust rechnet man mit einer Summe zwischen 7,5 Millionen Euro und 8,5 Millionen Euro.
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