Rheinmetall: Gewinnwarnung als Folge der Russland-Sanktionen
Der Rüstungskonzern Rheinmetall muss seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr zurück schrauben. Das Düsseldorfer Unternehmen erwartet für 2014 nun nur noch einen operativen Gewinn zwischen 200 Millionen Euro und 220 Millionen Euro – die Summen liegen jeweils 30 Millionen Euro unter den bisherigen Werten. Zudem wird die Umsatzprognose revidiert, man rechnet nun mit 4,6 Milliarden Euro bis 4,7 Milliarden Euro – rund 200 Millionen Euro weniger als zuvor.
Die Gewinnrevision ist zu zwei Dritteln auf die politischen Sanktionen gegen Russland zurückzuführen. Die Bundesregierung hat die Lieferung eines Gefechtsübungszentrums von Rheinmetall an Russland untersagt. Eine bereits erteilte Genehmigung wurde wieder entzogen, weshalb der MDAX-notierte Konzern seine EBIT-Prognose für die Rüstungssparte um 20 Millionen Euro senkt. Allerdings wollen die Düsseldorfer sich damit nicht zufrieden geben. Man arbeite „intensiv daran, auch unter Ausnutzung aller zur Verfügungen stehender rechtlichen Möglichkeiten die finanziellen Belastungen so gering wie möglich zu halten“, so Rheinmetall am Donnerstag.
Joint Venture mit China-Konzern wirkt sich auf Prognosen aus
Die weiteren Reduktionen sind auf die Autozulieferersparte zurückzuführen. Hier bringt der Konzern die Sparte Aluminium-Technologie mit einem Umsatzvolumen von 200 Millionen Euro in ein Joint-Venture mit dem chinesischen Unternehmen HUAYU Automotive Systems ein. Dieser Deal reduziert das EBIT der Sparte zudem um 10 Millionen Euro. Allerdings könnte die eigentliche Prognose bei weiter robusten Automärkten doch noch erreicht werden, so Rheinmetall.
Die Rheinmetall-Aktie notiert am Donnerstagmittag bei 39,75 Euro deutlich im Minus, der Kursverlust beläuft sich auf 5,27 Prozent. Im Tagesverlauf hat sich der MDAX-Titel damit vom Tagestief bei 37,945 aber schon erholen können.