K+S-Aktie und Lanxess Wackelkandidaten im DAX – 4investors Indexmonitor
Am 3. September steht der „große“ Überprüfungstermin für den DAX an – dann schaut sich der Arbeitskreis Indizes der Deutsche Börse AG nicht nur die Zusammensetzung des wichtigsten deutschen Aktienindex nach dem „Fast“-Regularium an, sondern auch nach den „Regular“-Regeln. Nach diesen Bestimmungen kann zum DAX-Überprüfungstermin im September eines jeden Jahres ein Titel ausgetauscht werden, wenn er sich bei der Marktkapitalisierung oder dem Handelsumsatz nicht mehr unter den besten 40 Werten befindet. Zugleich muss ein anderer Wert, der sich nicht im DAX befindet, aber mindestens Platz 35 bei beiden Kriterien erreichen.
Kam es beim letzten Überprüfungstermin im Juni noch zu keinen Veränderungen im DAX, so könnte sich das Blatt diesmal wenden. Gleich zwei MDAX-notierte Aktien rücken den kleineren DAX-Titeln auf die Pelle, insbesondere die Aktie des Medienkonzerns ProSiebenSat.1. Das Papier liegt bei der Marktkapitalisierung des Freefloats auf Rang 28 und beim Umsatz auf Rang 32, erfüllt damit längst DAX-Qualitätskriterien. Auch für die früher DAX-notierte Metro-Aktie könnte es eine Rückkehr geben, der Handelstitel liegt bei der Marktkapitalisierung des Freefloats auf Platz 34, beim Umsatz auf Rang 30.
K+S verliert bei der Marktkapitalisierung des Freefloat an Boden
Dass beide Aktien beide 35er-Kriterien erfüllen, reicht allein allerdings nicht für die Indexaufnahme. Zugleich müssen entsprechende Streichkandidaten vorhanden sein, die bei einem der beiden Kriterien auf Platz 41 oder schlechter liegen. Und hier wackeln insbesondere zwei Aktien: Zum einen die Rohstoffaktie K+S, zum anderen das Papier von Lanxess. Vor allem der Anteilsschein von K+S hat zu kämpfen und liegt mit Platz 38 bei der Marktkapitalisierung des Freefloats nicht weit von der Grenze entfernt, die ein Ausscheiden aus dem DAX zur Folge hätte. Zudem hat sich der Titel gegenüber der Juni-Rangliste um 2 Plätze verschlechtert, basierend auf der schwachen Performance der vergangenen Wochen. Bleibt der Abwärtstrend intakt, könnte es eng werden – die Deutsche Börse zieht bei der Berechnung des Marktkapitalisierung-Ranglistenplatzes einen volumengewichteten Durchschnittsaktienkurs der letzten 20 Börsenhandelstage heran.
Nicht ganz so eng ist die Lage bei der Lanxess-Aktie. Der Anteilsschein des Kölner Chemiekonzerns rangiert auf Platz 35 bei der Marktkapitalisierung des Freefloats, damit einen Platz schlechter als im Juni, aber noch mit deutlich mehr Luft nach unten als die K+S-Aktie. Kurios: Beide Papiere haben beim Umsatzkriterium keinerlei Probleme, liegen mit Platz 20 (K+S) und 25 (Lanxess) hier auf sicherem Gebiet. Noch ist allerdings offen, ob die Papiere tatsächlich den Index verlassen müssen oder bleiben dürfen: Entscheidend werden die Daten per Ende August sein. Dann allerdings könnte feststehen, ob es zu einem Tausch kommt – die derzeit wahrscheinlichste Variante lautet: ProSiebenSat.1 für K+S.