National-Bank: Vertreter der Europäischen Union schnüren Sanktionskatalog gegen Russland
Gestern Morgen gab es bei der Veröffentlichung der vorläufigen Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewebe einige handfeste Überraschungen. Die Werte legten überwiegend im Vormonatsvergleich teils sogar deutlich zu. Die geopolitischen Probleme scheinen die Unternehmen bislang nichts zu stören. Es sieht ganz danach aus, als ob es genügend positive Impulse gibt, die die Unternehmer optimistisch in die Zukunft schauen lassen. Einen weiteren Einblick in die Stimmungslage wird heute der Ifo-Geschäftsklimaindex liefern. Trotz der positiven Meldungen gestern ist Vorsicht angebracht. "Eigentlich" sollten gerade die deutschen Unternehmen die in Kraft gesetzten oder bereits geplanten Sanktionen gegen Russland in ihren Überlegungen berücksichtigen. Das sollte sich insbesondere nach den Äußerungen des DIHK bei den deutschen Unternehmen niederschlagen. Dementsprechend wäre es schon sehr überraschend, wenn sich das nicht in einem schwächern Ifo manifestiert. Die Konsumlaune der deutschen Verbraucher dürfte hingegen immer noch ausgezeichnet sein, was der GfK-Indikator zu Handelsbeginn anzeigen dürfte.
Die US-Daten hinterließen gestern ein gespaltenes Bild. Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung fiel geringer aus als erwartet. Die Entwicklung der vergangenen Wochen deutet daraufhin, dass sich der US-Arbeitsmarkt weiter belebt. Das könnte die Fed früher als erwartet zum Handeln zwingen. Zugleich enttäuschten die Daten über den US-Immobilienmarkt. Es sieht inzwischen ein wenig danach aus, als ob sich die Dynamik dort abschwächt, so dass dieses Segment kaum noch etwas zum Wachstum beitragen wird. Immerhin gibt es am Nachmittag mit den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter eine neue Information zur US-Konjunktur. Viel Beachtung wird das Datum jedoch nicht finden. In den USA richtet sich das Interesse allmählich auf das FOMC-Treffen und den US-Arbeitsmarktbericht in der nächsten Woche.
Die verschienen Regierungsvertreter aus EU-Staaten scheinen sich auf einen Sanktionskatalog für Russland verständigt zu haben, der jedoch noch nicht in Kraft gesetzt wurde. Werden alle Maßnahmen umgesetzt, so sollte das Russland doch kräftig unter Druck bringen. Dann dürfte auch die Wachstumsprognose vom IWF für Russland Makulatur sein. Außerdem ist gestern die ukrainische Regierung zurückgetreten. Ob das gepaart mit z. B. Wahlen der Situation dort zuträglich sein wird, ist völlig offen.
Der Bund Future sollte gut behauptet eröffnen. Gegen Abend könnte es durchaus zu weiteren Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende kommen. Im Laufe des Handelstages sollte es sich zwischen 147,30 und 148,30 bewegen. Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,45 und 2,55 % liegen.